Das Zwölf-Stunden-Blitzturnier 2001Das beliebte Marathon-Blitzturnier |
Solomunovic überflügelt auf der Zielgeraden Schmaltz und Schenk
Bericht von Hartmut Metz
Die Dramatik entsprach dem Meisterschaftsrennen in der Fußball-Bundesliga zwischen Bayern München und Schalke 04. Binnen Sekunden drehte sich das Blatt beim Kuppenheimer Sparkassen-Cup. Zwölf Stunden lang führten Roland Schmaltz und Andreas Schenk vor den 119 Gegnern - um in der 54. und letzten Partie von Igor Solomunovic abgefangen zu werden.
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FM Igor Solomunovic (rechts) lag die ganze Zeit hinter den führenden IM Andreas Schenk (links) und GM Roland Schmaltz (Mitte), um dann in den letzten Runden aufzuholen
Der Meisterspieler aus Bosnien-Herzegowina wies vor der Schlussrunde 44,5:7,5 Punkte auf und traf auf den einen halben Zähler vor ihm liegenden Schenk. In überzeugender Manier bezwang Solomunovic das Baden-Ooser Ausnahmetalent und überflügelte es. Vier Bretter weiter musste Schmaltz enttäuscht ins Remis einwilligen - ehe dem Eppinger Großmeister die frohe Kunde überbracht wurde, dass der deutsche A-Jugendmeister des Vorjahres, Schenk, auch Federn gelassen hatte. Während Schenk mit dem dritten Platz vor den Großmeistern Andrei Schchekatschew (Russland) und Michail Kekelidse (Georgien) zufrieden sein musste, stand Schmaltz wenigstens in einem Stichkampf mit Solomunovic.
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Zwei der drei Großmeister waren nicht so erfolgreich: GM Andrej Schchekatschew (links) und GM Michail Kekelidse
Auch in diesem fehlte dem Titelverteidiger die Frische. Ereilte Schmaltz bereits während der frühen Morgenstunden eine Schwächephase, in der er durch lediglich 1,5 Punkte in fünf Runden die Konkurrenten heranrücken lassen musste, unterlag der zweifache Gewinner des Sparkassen-Cups gegen Solomunovic mit 0,5:1,5. Da die beiden Asse vorher schon die Preisteilung - 1 800 Mark gab es für beide sowie ein Chessbase-Softwarepaket im Wert von 700 Mark - vereinbart hatten, ging es "nur" um das Herausforderungsrecht gegen das Programm "Schach dem Schweinehund". Mit einem Sieg hätte der Bosnier weitere 1 000 Mark gewinnen können.
Die Sieger des 12-Stunden-Blitzturniers 2001 (v.l.n.r.):
GM Roland Schmaltz (Zweiter), FM Igor Solomunovic (Erster),
Rochade-Präsident Heribert Urban, IM Andreas Schenk
(Dritter)
Nach dem souveränen Erfolg in der ersten Partie sah es danach aus. Das "tierisch fiese Schachprogramm", wie es in der Werbung angepriesen wird, konnte die Bauernvorgabe nicht wettmachen. In der zweiten Begegnung glich der "Schweinehund" aber trotz des gewährten Materialvorteils aus, die dritte Begegnung endete remis. Bei einem weiteren Unentschieden hätte die Rochade Kuppenheim den Geldpreis zur Hälfte ausgelobt - doch Solomunovic verdarb ein scheinbar sicheres Remis und unterlag dadurch dem "Schweinehund" mit 1,5:2,5.
die Tabellen Fotos ein paar große Fotos (längere Ladezeit)
FM Igor Solomunovic vor dem Match gegen "Schach dem Schweinehund" ...
Die Partien Solomunovic - "Schach dem Schweinehund"
zum Download (pgn)
zum Nachspielen online (mit
Fotos)
... und danach
Dass beim Turnier der Spaß im Vordergrund stand, bezeugen die Scans der Blätter, die sich auf dem Tisch der Turnierleitung während den Ergebnissmeldungen der Vorrunde ansammelten:
oder auch ein Spruch vom 12h-Blitz auf unserer 14. Sprüche-Seite.
die Diagramme werden mit Chessbase erstellt
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