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Rochade kürt Heribert Urban zum Ehrenvorsitzenden

Alexander Hatz neuer Präsident

von Hartmut Metz, Juli 2001

zu den Schachtexten

 

   Nach 22 Jahren als zweiter Vorsitzender und Präsident ist Heribert Urban bei der SG Rochade Kuppenheim 1979 zurückgetreten. Ohne Gegenstimme stieg Urbans Stellvertreter Alexander Hatz zum neuen Oberhaupt des Schach-Oberligisten auf. "Heribert hat Großartiges geleistet, weshalb wir ihn zum Ehrenvorsitzenden wählen sollten", plädierte Reinhard Kühl für die besondere Auszeichnung des 60-jährigen Realschulleiters. Da die Mitglieder dem Antrag einmütig folgten, besitzt die Schachgemeinschaft nun kurioserweise zwei Ehrenvorsitzende. Kühl widerfuhr diese Ehrung 1987 ebenfalls, hatte er doch die Rochade in den Gründerjahren als Spieler wie Präsident in höhere Regionen katapultiert.

 

Die Ehrenvorsitzenden der Schachgemeinschaft

Die zwei Ehrenvorsitzenden der Schachgemeinschaft, Heribert Urban (links) und Reinhard Kühl.

 

   Dass es bei den Kuppenheimer Denkstrategen aber nicht nur Häuptlinge, sondern auch Indianer gibt, belegen zwei Beispiele: Der 70-jährige Hermann Hettich wurde wegen seiner unermüdlichen Arbeits- und Spieleinsätze für die Rochade zum Ehrenmitglied ernannt. "Die Zahl sieben ist die Zahl der Vollkommenheit. Ich war zweimal sieben Jahre Vorsitzender", scherzte Urban und "degradierte" sich selbst zum neuen Jugendleiter. Der Posten war vakant geworden, weil sich Robert Miklos auf die mit rund einer Viertelmillion Hits pro Monat enorm frequentierte Homepage www.RochadeKuppenheim.de konzentrieren will. "Das ist doch das Schöne: Heribert Urban will nicht abtauchen, sondern sich wieder der Schachjugend widmen", lobte Kühl seinen einstigen Nachfolger.

   In der Laudatio berichtete der erste Rochade-Chef von einem Lehrerausflug 1978 in die Pfalz, die "schicksalhafte Bedeutung" für Urban gehabt habe. "Im Gespräch stellten wir rasch fest, dass wir nicht nur politisch ziemlich auf einer Linie lagen, sondern auch bei der Schach AG, die seit zwei Jahren bestand. Heribert zeigte Interesse. Dabei überraschte er mich mit der Frage, ob am Anfang zwei Bauern jeweils ein Feld vorziehen dürfen. Anschließend wurde er ein gelehriger Schüler in der AG, der mir aber bald als AG-Lehrer half" - obwohl Urban gegenüber dem Ex-Oberligaspieler ulkte, "Reinhard hat mir nie alles verraten, weshalb ich leistungsmäßig immer etwas hinterherhinkte". Trotzdem schaffte der Realschul-Rektor den Sprung in die "Erste" und trug bis 1985 zum Aufstieg bei. Zuvor hatte sich Kühl bei der "Vereinsgründung gesträubt", bis zum 28. März 1979 überzeugten ihn jedoch Urban und Justiziar Klaus Harsch, Vorsitzender von Kühls altem Verein Caissa Rastatt. "1987 war ich dann von der Aufbauarbeit erschöpft. Der ausgeruhte Heribert konnte aber das Amt übernehmen. Ich weiß nicht, ob er damals ahnte, wie lange er Präsident bleiben wird", erzählte Kühl weiter und schloss, "jedenfalls zeigte Heribert in allen Bereichen während dieser 22 langen Jahre außerordentliches Engagement und verdient besonderes Lob dafür!"

 

Der Ex-Präsident bekam einige Geschenke

Der Ex-Präsident Heribert Urban bekam vom Neupräsidendten Alexander Hatz einige Geschenke überreicht.

 

   Der dritte Anwärter auf die Auszeichnung als Ehrenvorsitzender steht auch bereits parat ... Kontinuität wird bei der Schachgemeinschaft groß geschrieben: Alexander Hatz stieß im Gründungsjahr zur SG und bekleidet seit 1983 diverse Ämter. Seit 1991 fungierte der Oberliga-Crack als Urbans Stellvertreter. An die zweite Position rückt jetzt Fritz Kolb. Ansonsten drehte sich das Personalkarussell nicht mehr weiter bei der Sitzung. Schatzmeister bleibt Ralf Ehret, dem die Kassenprüfer - künftig sind dies Uwe Gantner und Michael Zunker - eine vorbildliche Kassenführung bescheinigten. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Kasse ein leichtes Minus, bleibt aber dennoch gut gefüllt. Turnierleiter Michael Lorenz, Sportkoordinator Ralf Westermann, Justiziar Klaus Harsch und Pressewart Hartmut Metz behalten ebenfalls ihre Aufgaben. Mannschaftsführer sind Hartmut Metz (Oberliga), Joachim Kick (Landesliga), Daniel Wörner (Kreisklasse I) und Fritz Kolb (Kreisklasse III).

 

Generalversammlung der Rochade 2001

Der neue Präsident Alexander Hatz (links) dankte seinem engagierten Vorgänger Heribert Urban mit einem Geschenkkorb und einem Buch, das von beiden Hobbys des Ehrenvorsitzenden, Schach und Briefmarken, handelt. Im Hintergrund das Rochade-Ehrenmitglied Hermann Hettich und der neue Vizepräsident Fritz Kolb.

 

   Der Rückblick auf die vergangene Saison fiel positiv aus. Die Rochade überzeugte sowohl im geselligen wie sportlichen Bereich. Vor allem die Talente in der vierten Mannschaft machten erhebliche Fortschritte. Miklos ließ nochmals die Teilnahmen von Florian von der Ahé, Jürgen Vollmer und der U12-Mannschaft bei der deutschen Meisterschaft Revue passieren. Die Kuppenheimer waren in der Jugendarbeit so erfolgreich wie nie zuvor in der Vereinshistorie. Durch die Zugänge des bisherigen Plauener Bundesligaspielers Mario Hackel, den Leipziger Zweitliga-Akteur Hans Wiechert und Südkorea-Rückkehrer Ralf Großhans ist der Oberligist stärker denn je. International machte die Rochade einmal mehr durch ihr Zwölf-Stunden-Blitzturnier auf sich aufmerksam.

   Die Umstellung auf den Euro nutzte Ehret, um die Struktur der Mitgliedsbeiträge zu vereinfachen. Die seit 1985 unveränderten Summen sanken in einigen Bereichen - Schüler zahlen nur sechs Euro im Jahr - beziehungsweise wuchsen bei den Aktiven (25 Euro) maßvoll. Um eine Stimme abgeschmettert wurde der Antrag, auf 30 Euro zu erhöhen. Der ermäßigte Beitrag liegt künftig bei 15 Euro. Von 25 Pfennig pro Kilometer erhöhte das Gremium die Fahrtkostenpauschale auf 15 Cent. In der neuen Saison wird der Klub jeden Aktiven bei fünf Turnieren mit bis zu 50 Euro (davon Startgeld 25 Euro) unterstützen. Außerdem beschloss das Gremium auf Antrag von Kai Götzmann, zehn digitale Uhren zu erwerben.

Zwei Sprüche von der Versammlung auf der Sprüche-Seite 15.


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