Mittelbadischer Schachkongress |
Rochade Express, Nr. 17, Seite 6ff, "Mittelbadischer Schachkongress"
Der Mittelbadische Schachkongress in Baden-Oos war natürlich nicht ganz so gut bestückt, wie die letztjährigen Meisterschaften in Kuppenheim. Vor allem im Meisterturnier gab es wenige herausragende Kräfte. So konnten mehrere Spieler ohne die sonst erforderliche Qualifikation im Meisterturnier teilnehmen. Es nahmen heuer nur 3 Rochadniks teil. Diese waren fein säuberlich auf die drei Turnierkategorien verteilt.
Hauptturnier: In dieser Gruppe konnte Ralf Gantner mehrmals mit seinem Schicksal hadern. Aus vier überlegen geführten Partien machte er nur einen Punkt. Gerade die Partie, die er eigentlich hätte verlieren müssen, gewann er. 2 Punkte sind für ihn selbstverständlich ein wenig akzeptables Ergebnis.
Allgemeines Turnier: Uwe Gantner liebt es, wie wohl inzwischen jeder wissen sollte, sich permanent zu unterfordern. Welch negative Auswirkungen dies haben kann, zeigte sich im ersten Verbandsspiel der "Zweiten". Mit 3 Siegen und 2 Unentschieden wurde er nach Wertung Tabellenerster im Allgemeinen Turnier! Von dem Ingo-besten im Feld war auch nichts anderes zu erwarten. Uwe verbesserte seine Ingo-Zahl durch den schönen Erfolg weiter. Er vermochte sich von 147 auf jetzt 143 steigern. Es ist zu hoffen, dass Uwe im nächsten Jahr die Herausforderung Hauptturnier auf sich nimmt. Von leichten Siegen lernt man allemal weniger, als von Niederlagen gegen bessere Kontrahenten.
Meisterturnier: Für den mittelbadischen Titel gab es eigentlich nur 3 ernsthafte Konkurrenten. Der Hördener Zunker (siehe Partie) fiel frühzeitig zurück. So konzentrierte sich das Geschehen auf Titelverteidiger Hartmut Metz und den Ingo-besten Merkel (Hörden). Bis zur 6. Runde hatten beide 5 Zähler. Der Rest des Feldes war weit abgeschlagen. Hartmut Metz beendete die Partie Nr. 1 nach 5 Zügen durch eine Punkteteilung gegen den Ötigheimer Jochen Klumpp. Anschließend raste Hartmut vom Turniergeschehen weg zum Tischtennis spielen. Der Coup schien bis zur 6. Runde aufzugehen. In der folgenden Runde schaltete der Kuppenheimer Angstgegner Zunker aus. Der Doppelspieltag war für unseren Spitzenspieler nur von kurzer Dauer. Für eine 15- und eine 22-zügige Gewinnpartie wurde kaum Bedenkzeit verschwendet. Im Spitzenspiel gegen den Mitkonkurrenten Merkel konnte Hartmut nach wechselhaftem Spiel noch einen studienhaften Remisweg finden. Erst in der vorletzten Runde musste der Kuppenheimer sein übliches Glück in Anspruch nehmen. Aus gedrückter Stellung heraus übertölpelte er noch den Durmersheimer Weßbecher. In der Schlussrunde war zum zweiten Mal der Baden-Badener Karel Walter sein Schicksal. Aus gewonnener Stellung heraus, mittels einer hübschen Kombination hatte er die Qualität gewonnen, verdarb Hartmut die schon sicher geglaubte Titelverteidigung. Gerd Merkel bog seinerseits eine schlechte Stellung noch um und wurde verdient neuer Mittelbadischer Champion. Hartmut Metz musste reichlich enttäuscht mit der Vizemeisterschaft zufrieden sein.
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Zunker - Metz
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Metz - Sauer
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Merkel - Metz
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