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SG Rochade Kuppenheim - Konstanz

REO - Der Name


Rochade Express, Nr. 21, Seite 8f, "SG Rochade Kuppenheim - Konstanz 7:1"

   Was für ein Kantersieg! Die Gäste, die aus unverständlichen Gründen gegen den Abstieg kämpfen, traten erstmals in Bestbesetzung an. Dabei durfte Konstanz auf einen Ingo-Durchschnitt von 104 verweisen! Mit einem knappen Sieg wäre die Rochade deshalb sehr zufrieden gewesen. Doch es kam alles viel besser. Jürgen Raub hatte alsbald eine leicht gewonnene Partie auf dem Brett. Bei den meisten Kuppenheimern sah es zumindest nicht schlecht aus. Daniel Ackermann opferte früh eine Figur. Seine Partie (siehe nächste Seite) versprach interessant zu werden. Als Jürgen Raub allerdings wieder patzte und ernste Mienen sich breit machten, brachte Daniel uns mit seinem exzellenten Königsgambit das 1:0. Jürgen Raub, der seine Formkrise nicht verhehlen kann, durfte sich wenigstens noch über ein Unentschieden freuen. Alexander Hatz war mit diesem Ergebnis sicher auch nicht unzufrieden, auch wenn er leichte Vorteile im Endspiel besaß. Sein Kontrahent hatte immerhin INGO 75 und steht zudem in der Weltrangliste. Danach ging es Schlag auf Schlag. Jürgen Gersinska war dem Konstanzer theoretisch überlegen. Seinen Positionsvorteil baute er konsequent zu einem Materialvorteil aus. Danach ließ er seinem Gegner nicht mehr den Hauch einer Chance. Axel Aschenberg, zuletzt nicht gerade der Glücklichste, war endlich einmal von Fortuna begünstigt. Nach diesem 4:1 war das Spiel entschieden. Dietmar Wendelgaß setzte in einem interessanten Spiel noch einen drauf zum 5:1. Damit aber nicht genug. Nach dubioser Eröffnungsbehandlung überspielte Hartmut Metz seinen Gegenüber. Seine überlegene Stellung mit einem Mehrbauern baute er weiter aus. Nach dem dritten Bauernverlust streckte der Konstanzer endgültig die Waffen. Toni Stückl, unser allseits geliebter Zugspitz-Meister, stellte zwar einen Bauern ein, doch in seiner Zeitnot linkte er seinen Gegner und knüpfte ihm eine Figur ab. Danach hatte er im Endspiel leichtes Spiel, uns das 7:1 zu sichern. Die beste Nachricht erreichte uns allerdings später aus Lahr. Der bisherige Tabellenführer Donaueschingen lag mit 3:4 zurück. Die Hängepartie wurde zwar von Donaueschingen gewonnen, doch die Rochade kann jetzt im letzten Spiel in Hörden durch einen knappen Sieg alles klar machen!

   Einzelergebnisse: 1. Hartmut Metz 1 2. Daniel Ackermann 1 3. Alexander Hatz 1/2 4. Jürgen Raub 1/2 5. Jürgen Gersinska 1 6. Dietmar Wendelgaß 1 7. Axel Aschenberg 1 8. Toni Stückl 1











Ackermann - Kalix
Verbandsliga 1987



1.e4 e5 2.f4!?
Das altehrwürdige Königsgambit, meine Schachjugendliebe, die mir schon viele Pünklein eingebracht hat und immer für spannende Partien gut ist. Außerdem sei erinnert, dass ein gewisser H. M. aus K. damit in der V-Liga 3 aus 3 geholt hat und was für H. M. gut ist, kann für mich nicht schlecht sein, oder? 2...exf4 3.Sf3 Sf6 Oho, eine Premiere für mich, die Schallopp-Verteidigung, nach dem deutschen Meister - wer hätte das gedacht- Emil Schallopp (1845-1919) benannt. 4.e5 Sh5 5.Le2 g5 An dieser Stelle nun war ich nicht sicher, ob nach Theorie 6.d4 oder 6.0-0 folgen muss und, wie üblich in solchen Fällen, fand ich die zweitstärkste Fortsetzung, also: 6.d4 g4 Zwingt weiß fast zu seinem Glück. Sicherer ist 6..d5. 7.0-0 Erzwungen, aber auch chancenreich. 7...gxf3 8.Lxf3 Sg7 9.Sc3! Sofortiges 9.Lxf4 wäre Mist, da Schwarz mit 9... d5 in der Mitte kräftig dagegenstossen kann. 9...d6?! Dies und der nächste Zug sind beides wahrscheinlich nicht der Steiß des Weinen - ääh - Stein des Weisen. Bücker gibt, was ich beim Spielen auch nicht wusste, in seinem neueren Standardwerk des Königsgambites (Das neue Königsgambit) an: [ 9...Le7 10.Lxf4 0-0 11.Lh6 d6 12.Lxb7 Lxb7 13.Dg4 Lg5 14.Lxg5 Dd7 15.Dg3 Sf5 16.Dg4 Sg7 17.Dg3 Remis in Glaskow - Rogatschenko Engels 1954. Das Springeropfer ist also nicht allein auf meinem Mist gewachsen.] 10.Lxf4 Se6?! 11.Lh5! Das hatte Kalix übersehen, es droht recht lieblich 12.Lxf7+ Kxf7 13. Lg5+. Auf 11..Le7 folgt 12.Lh6. 11...Sxf4 12.Txf4 Dg5! [ Auf 12...Le6 hatte ich 13.Df3 dxe5 14.Txf7 Dxd4+ 15.Kh1 mit tückischen Drohungen geplant.] 13.Txf7! Kd8 Schwarz glaubt, dass er als alter Schachhase gegen einen jugendlichen Heißsporn jederzeit die Verteidigung führen kann. Dieser - nicht leichten - Aufgabe jedoch ist er nicht gewachsen, wie die Partiefolge beweist. Die Abwicklung [ 13...Lg4 14.Txf8+ Kxf8 15.Lxg4 hätte den ersten Schwung des Weißen abgewehrt, wenn auch Weiß zwei Bauern für die Qualle besitzt.] 14.Df3 Lh6? Ach nee, jetzt will der doch glatt die Damen tauschen. Diese Idee an sich ist nicht übel, aber leider kommt es nicht zur Ausführung. Dazu verstellt der Läufer der Dame ein wichtiges Rückzugsfeld und außerdem wäre die Überdeckung von f6 durch 14... Lg7 auf jeden Fall angebracht. 15.Te1 Tut mir leid, aber die Alte kann ich noch gut gebrauchen. Es droht nun 16.Se4 15...Sc6 Resignation,16.Se4 hämmert Schwarz die Sicherungen heraus. Nur das Eingeständnis des Fehlers im 14.Zug durch 15..Lg7 hätte Schwarz noch etwas leben lassen. 16.Se4 Sxd4 [ 16...Dh4 17.g3 Tg8 18.Kh1 Txg3 19.Tf8+! hätte mir auch nicht schlecht gefallen.] 17.Df2! Der Rückgewinn der Figur durch 17.Sxg5 wäre angesichts der weißen Druckstellung allzu popelig gewesen. 17...Dxe5 [ Auf 17...Dxh5 folgt 18.Df6+ und die fehlende Überdeckung von f6 rächt sich tödlich.] 18.Dh4+ Aufgegeben. Nach 18...Lg5 19.Sxg5 führen die Weißen sich wie eine Elefantenhorde im Porzellanladen auf, darum hatte der Schwarze genug von der Partie und brachte damit freundlicherweise die Kuppenheimer in Führung.
1-0




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