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Die Jagd nach dem Juwel von der Murg

REO - Das neue Format


Rochade Express, Nr. 22, Seite 18ff, "Die Jagd nach dem Juwel von der Murg"











Harsch - Metz, H.
Vereinspokal Kuppenheim 1987



1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 Lg7 4.e4 0-0 5.Sf3 d6 6.Lf4?
Wohl ein Fehler, da nun der König nicht über f4 nach h2 gelangen kann. 6...Lg4 7.Dd2 Lxf3 Opfert das Läuferpaar. 8.gxf3 Ein notwendiges Muss, alles andere verliert. 8...Sbd7 9.0-0-0 Ein Schnitzer! Der König sollte nach h2. So ist er jetzt 2 weitere Felder vom rettenden h2 entfernt. 9...c6! Gibt das Feld c7 für die Dame frei, die nach f6 strebt. 10.h4!! Macht das Feld h2 für den König frei. 10...Sh5 11.Lh6 Harsch versucht verzweifelt seine defensive Stellung durch Figurentausch zu entlasten. 11...e6 Metz weiß dies zu vereiteln. 12.Le2! Die einzige Verteidigung. 12...Df6!! Was für ein prächtiger Zug! Schwarz zwingt den Läufer nach g5 zurück. Dies zeitigt bald schwerwiegende Folgen. Der weiße König wird jedenfalls nie mehr h2 erreichen. [ 12...Lxh6 13.Dxh6 Df6 14.d5 Df4+ 15.Dxf4 Sxf4 hätte Schwarz nur leichten Vorteil verheissen, zumal der weiße König ungehindert nach h2 gelangen würde.] 13.Lg5?? Der ominöse 13.Zug. Nach Lxg7 hätte sich Harsch noch zäh verteidigen können. 13...Lh6!! Die Pointe! Das hatte Klaus wohl übersehen. Schwarz gewinnt zwangsläufig die Qualität in 16 Zügen. 14.Lxh6 Sehr zweifelhaft. [ Aber auch nach 14.Lxf6 Sdxf6 15.Kb1 Lxd2 16.Tc1 Lxc1 ist Weiß verloren.] 14...Dd8!! Bravo! Wirft in einer Opferorgie auch noch den Tf8 zum Fraße vor! Schwarz konnte so mit Tempogewinn den Läufer auf h6 opfern. 15.f4 Endlich hat auch Weiß den Ernst der Lage erkannt. Er verzichtet deshalb auf das Schlagen des Turms, was der Bankrotterklärung gleichgekommen wäre. 15...Sg7 Ein feiner Zwischenzug, der unterstreicht, wie wehrlos Weiß dem Metz'schen Angriff ausgesetzt ist. 16.Tdg1 Verschafft dem König das Fluchtfeld d1. 16...b5! Die Bauemwalze setzt ein. 17.h5 b4 Schwarz ist schneller! Der Springer muss sich erklären. 18.Sb1 Was sonst? 18...d5! Nachdem Hartmut dem Springer alle Felder genommen hat, geht es darum, die Sprengung im Zentrum einzuleiten. 19.f5 Das Einzige, um den König später über d2, e3, f4, g3 nach h2 in Sicherheit zu bringen. < 19...exf5 Bereitet die Öffnung der e-Linie vor, wohlwissend um den geplanten Fluchtweg des weißen Königs! 20.hxg6 hxg6 Metz streckt bereits seine Finger nach dem feindlichen Turm auf der h-Linie aus. 21.exf5 e5 scheint dem Betrachter mehr Verteidigungsmöglichkeiten zu bieten. Doch nach 21. ... Sxe5 gefolgt von Sxc4 hängt die Dame auf d2! Offensichtlich hatte dies Klaus zu spät bemerkt. 21...Df6 Hinlenkung! Der weiße Turm muß nach h6! 22.fxg6 fxg6 23.Lxg7 Dxg7 Die Abtauschaktion kommt zu spät Der schwarze Angriff schlägt durch. 24.Ld3 Eine letzte raffinierte Falle. Es droht teuflisch Txg6 mit Damengewinn. 24...Tf6!! Was für eine herrliche Parade. Überdeckt g6. Dies hatte unser Spitzenspieler aber schon im 12.Zug vorausberechnet. 25.Th6 KLaus Harsch versucht noch das Beste aus seiner Stellung zu machen. 25...Sf8 Umsichtig und geduldig gespielt! Sofortiger Turmgewinn mit Dxh6 hätte nur minimale Erfolgsaussichten geboten. 26.Dg5 Die einzige Chance! Sofortiges De1 verbietet sich, da Weiß dann kompensationslos den Turm auf h6 verlieren würde. 26...Kf7 Schwarz hat seine Idealaufstellung erreicht. Der König ist jetzt auch noch bereit, entscheidend ins Endspiel einzugreifen. 27.f4 Nachdem Schwarz auch die f-Linie blockiert hat, braucht der weiße König Fluchtfelder, um über f2 nach h2 zu gelangen. 27...Se6!! Ein grandioses Bauernopfer als Krönung. 28.Lxg6+ Ein letztes verzweifeltes Schach. 28...Ke7 Pariert! Mobilisert den König weiter für das Finale. 29.De5! Sehr hartnäckig gespielt. Andere Züge wie Th8 oder Dxf6+ boten wenig Chancen zum Ausgleich. Deshalb trennt sich Harsch nach kurzem Wehklagen von seinem Turm. 29...Dxh6 Wieder einmal hatte der Geist über blosses Materialdenken triumphiert. Der Abschluss einer blendenden ,,petite combinaison"! 30.Tg5 Weiß ergibt sich in sein Schicksal. MIttels Dd6 oder Dc7 wäre noch ein Schach möglich gewesen. Es hät te ja Matt sein können. 30...Txg6 und Weiß gab auf, weil er den König nicht mehr nach h2 spielen kann, da er auf diesem wichtigen Feld im Schach stehen würde. So siegte Metz, dem es gelang, durch feines positionelles Spiel das Feld h2 zu überdecken. Im Übrigen hätte auch 31.Txg6 Dxf4+ 32.Kd1 Dxd4+ 33.Kc2 Dxe5 die Dame verloren! Bravo Hartmut! Diese Partie wird mit Sicherheit in die Schwachgeschichte eingehen!
0-1



   Das Juwel von der Murg ist nicht, wie man sicher irrtümlich annehmen könnte, diese obenstehende Partie. Es handelt sich selbstmurmelnd um den Vereinspokal. Das bemerkenswerteste Ergebnis war wohl der Sieg von Toni Stückl über Jürgen Raub. Aber auch unser jüngstes Mitglied, Ralf Schubert, machte Präsident Reinhard Kühl das Leben recht schwer. Für die zweite Mannschaft sollte sich Ralf in der nächsten Saison empfehlen.

   Die Ergebnisse:
Vorqualifikation
Kunst - Merkel 1:0
 
Achtelfinale
Waschek - Gantner, R. 0:1
Walz - Götzmann 0:1
Stahlberger - Urban 0:1
Raub - Stückl 0:1
Gerstner - Geiger 1:0
Kühl - Schubert 1:0
Harsch - Metz, H. 0:1
Kunst - Gersinska 0:1

   Die zweite Runde brachte weitere Knallpaarungen! Toni Stückl hielt Jürgen Gersinska nieder. Bei seinen gegenwärtigen Erfolgen, kann man Toni kaum den Anspruch auf Brett 4 oder 5 in der Ersten verwehren. In einer weiteren Patzerschlacht behielt Hartmut Metz relativ leicht die Oberhand über Reinhard Kühl. Eine Überraschung bedeutete der Triumph von Wolfgang Gerstner über Kai Götzmann, der den Wahl-Rastatter (wie lange noch???) offensichtlich unterschätzt hat. Als vierter Spieler steht Ralf Gantner im Halbfinale. Er bezwang Heribert Urban.

Viertelfinale
Stückl - Gersinska 1:0
Gerstner - Götzmann 1:0
Kühl - Metz 0:1
Urban - Gantner, R. 0:1

   Und die Jagd nach dem Juwel von der Murg geht weiter. Wer wird die wertvollste Vereinstrophäe der Welt am Ende in den Händen halten? Ralf Gantner, das Talent aus der Zweiten? Zugspitzmeister Toni Stückl? "Wolfen" Gerstner, der noch immer für Rastatt spielt? Oder Hartmut Metz, der Größte (Schwätzer)? Unzweifelhaft!


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