|
Harsch - Metz, H.
Vereinspokal Kuppenheim 1987
1.d4
Sf6
2.c4
g6
3.Sc3
Lg7
4.e4
0-0
5.Sf3
d6
6.Lf4?
Wohl ein Fehler, da nun der König nicht über f4 nach h2 gelangen kann.
6...Lg4
7.Dd2
Lxf3
Opfert das Läuferpaar.
8.gxf3
Ein notwendiges Muss, alles andere verliert.
8...Sbd7
9.0-0-0
Ein Schnitzer! Der König sollte nach h2. So ist er jetzt 2 weitere Felder vom rettenden h2 entfernt.
9...c6!
Gibt das Feld c7 für die Dame frei, die nach f6 strebt.
10.h4!!
Macht das Feld h2 für den König frei.
10...Sh5
11.Lh6
Harsch versucht verzweifelt seine defensive Stellung durch Figurentausch zu entlasten.
11...e6
Metz weiß dies zu vereiteln.
12.Le2!
Die einzige Verteidigung.
12...Df6!!
Was für ein prächtiger Zug! Schwarz zwingt den Läufer nach g5 zurück. Dies zeitigt bald schwerwiegende Folgen. Der weiße König wird jedenfalls nie mehr h2 erreichen. [ 12...Lxh6
13.Dxh6
Df6
14.d5
Df4+
15.Dxf4
Sxf4
hätte Schwarz nur leichten Vorteil verheissen, zumal der weiße König ungehindert nach h2 gelangen würde.]
13.Lg5??
Der ominöse 13.Zug. Nach Lxg7 hätte sich Harsch noch zäh verteidigen können.
13...Lh6!!
Die Pointe! Das hatte Klaus wohl übersehen. Schwarz gewinnt zwangsläufig die Qualität in 16 Zügen.
14.Lxh6
Sehr zweifelhaft. [ Aber auch nach 14.Lxf6
Sdxf6
15.Kb1
Lxd2
16.Tc1
Lxc1
ist Weiß verloren.]
14...Dd8!!
Bravo! Wirft in einer Opferorgie auch noch den Tf8 zum Fraße vor! Schwarz konnte so mit Tempogewinn den Läufer auf h6 opfern.
15.f4
Endlich hat auch Weiß den Ernst der Lage erkannt. Er verzichtet deshalb auf das Schlagen des Turms, was der Bankrotterklärung gleichgekommen wäre.
15...Sg7
Ein feiner Zwischenzug, der unterstreicht, wie wehrlos Weiß dem Metz'schen Angriff ausgesetzt ist.
16.Tdg1
Verschafft dem König das Fluchtfeld d1.
16...b5!
Die Bauemwalze setzt ein.
17.h5
b4
Schwarz ist schneller! Der Springer muss sich erklären.
18.Sb1
Was sonst?
18...d5!
Nachdem Hartmut dem Springer alle Felder genommen hat, geht es darum, die Sprengung im Zentrum einzuleiten.
19.f5
Das Einzige, um den König später über d2, e3, f4, g3 nach h2 in Sicherheit zu bringen. <
19...exf5
Bereitet die Öffnung der e-Linie vor, wohlwissend um den geplanten Fluchtweg des weißen Königs!
20.hxg6
hxg6
Metz streckt bereits seine Finger nach dem feindlichen Turm auf der h-Linie aus.
21.exf5
e5 scheint dem Betrachter mehr Verteidigungsmöglichkeiten zu bieten. Doch nach 21. ... Sxe5 gefolgt von Sxc4 hängt die Dame auf d2! Offensichtlich hatte dies Klaus zu spät bemerkt.
21...Df6
Hinlenkung! Der weiße Turm muß nach h6!
22.fxg6
fxg6
23.Lxg7
Dxg7
Die Abtauschaktion kommt zu spät Der schwarze Angriff schlägt durch.
24.Ld3
Eine letzte raffinierte Falle. Es droht teuflisch Txg6 mit Damengewinn.
24...Tf6!!
Was für eine herrliche Parade. Überdeckt g6. Dies hatte unser Spitzenspieler aber schon im 12.Zug vorausberechnet.
25.Th6
KLaus Harsch versucht noch das Beste aus seiner Stellung zu machen.
25...Sf8
Umsichtig und geduldig gespielt! Sofortiger Turmgewinn mit Dxh6 hätte nur minimale Erfolgsaussichten geboten.
26.Dg5
Die einzige Chance! Sofortiges De1 verbietet sich, da Weiß dann kompensationslos den Turm auf h6 verlieren würde.
26...Kf7
Schwarz hat seine Idealaufstellung erreicht. Der König ist jetzt auch noch bereit, entscheidend ins Endspiel einzugreifen.
27.f4
Nachdem Schwarz auch die f-Linie blockiert hat, braucht der weiße König Fluchtfelder, um über f2 nach h2 zu gelangen.
27...Se6!!
Ein grandioses Bauernopfer als Krönung.
28.Lxg6+
Ein letztes verzweifeltes Schach.
28...Ke7
Pariert! Mobilisert den König weiter für das Finale.
29.De5!
Sehr hartnäckig gespielt. Andere Züge wie Th8 oder Dxf6+ boten wenig Chancen zum Ausgleich. Deshalb trennt sich Harsch nach kurzem Wehklagen von seinem Turm.
29...Dxh6
Wieder einmal hatte der Geist über blosses Materialdenken triumphiert. Der Abschluss einer blendenden ,,petite combinaison"!
30.Tg5
Weiß ergibt sich in sein Schicksal. MIttels Dd6 oder Dc7 wäre noch ein Schach möglich gewesen. Es hät te ja Matt sein können.
30...Txg6
und Weiß gab auf, weil er den König nicht mehr nach h2 spielen kann, da er auf diesem wichtigen Feld im Schach stehen würde. So siegte Metz, dem es gelang, durch feines positionelles Spiel das Feld h2 zu überdecken. Im Übrigen hätte auch
31.Txg6
Dxf4+
32.Kd1
Dxd4+
33.Kc2
Dxe5
die Dame verloren! Bravo Hartmut! Diese Partie wird mit Sicherheit in die Schwachgeschichte eingehen!
0-1
|