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Partieauslese

REO - 10 Jahre Rochade


Rochade Express, Nr. 34, Seite 14ff, "Metz-Bohnert"











Metz - Bohnert
Verbandsliga Südbaden 1989

1.e4 c5 2.Sf3 e6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Ld3?! Wieder einmal in gänzlicher Unkenntnis der Theorie gespielt. Beim Nachsuchen in meinen Polugajewski-Büchern fiel mir ein, dass der senile Metz erst vor ca. 3 Monaten diese Variante angeschaut hatte! [ Die Hauptvariante: 5.Sc3 Lb4 6.e5! Sd5 7.Dg4 0-0!? 8.Lh6 g6 9.Lxf8 Dxf8 10.Dg3 Dc5 11.Sde2 Sc6 12.0-0-0 Sxc3 13.Sxc3 Dxe5 14.f4 Da5 15.h4 mit gefährlichem weißen Angriff.] 5...Sc6 6.Le3 d5 7.Sd2 Sxd4? 8.Lxd4 Weiß steht damit schon besser. 8...dxe4 9.Sxe4! Sxe4 [ Natürlich nicht 9...Dxd4?? wegen 10.Lb5+ mit Damengewinn.] 10.Lxe4 f5!? Ein unschöner Zug, der aber angesichts der dominanten Läufer, die eine Entwicklung der schwarzfeldrigen Pendants verhindern, angesagt ist. 11.Lf3 Kf7 12.0-0? Dieser offensichtliche Zug ist ein Fehler. [ Viel stärker ist 12.Dd3 Le7 13.Lh5+ Kg8 14.0-0-0 Der Unterschied zur Partiefortsetzung besteht darin, dass der a-Turm nun auf d1 steht. Dank diesem Mehrtempopo ist 14...Lf6 ( Auf 14...Dc7? geschieht 15.Le5! und der Läufer darf wegen 16.Dd8+ mit Matt nicht genommen werden! Die schwarze Lage kann also ruhig als fatal bezeichnet werden. ) 15.Lxf6 Dxf6 16.Dd8+ verhindert.] 12...Le7 13.Lh5+ Kg8 14.Dd3 Lf6 Beachten Sie jetzt noch einmal die Unterschiede in obiger Variante. 15.Tad1 g6 16.Lf3 Dxd4 17.Dxd4 Lxd4 18.Txd4 Kf7!? Ein interessanter Zug, der in ein remisiges Turmendspiel einlenkt! 19.Lxb7 Die einzige Chance, um wenigstens einen kleinen Vorteil zu behalten. 19...Tb8! [ Bei 19...Lxb7 20.Td7+ hätte ich wesentlich leichteres Spiel gehabt.] 20.Lxc8 Thxc8 Schwarz hat nun seine Türme aktiv postiert. 21.b3 Txc2 22.Td7+ Kf6 23.Txa7 Td8 Hier endeten meine Berechnungen aus dem 13. Zug. Schwarz hat dank seiner sehr mobilen Türme gute Remischancen - bekanntlich sind alle Turmendspiele Remis. 24.b4 Eine schwierige Entscheidung. Zu früh durfte ich die Bauern am Damenflügel nicht hergeben, wollte ich noch auf Gewinn spielen. 24...Tdd2 25.a4 e5 Es droht nun sehr unangenehm der Bauernmarsch e4 und e3! 26.b5! Die beste Chance. Mir war zu diesem Zeitpunkt bereits klar, dass die Partie bei korrektem Spiel mit einer Punkteteilung enden würde. Doch noch hatte Schwarz einige schwierige Klippen zu umschiffen! 26...e4! Der einzige Zug, der die Balance hält. Wenn der Nachziehende den h-Bauern mittels h5 retten will, habe ich das entscheidende Tempo für den Marsch meines b-Bauern gewonnen! 27.Txh7! Somit wäre erst einmal e3 verhindert. Nach fxe3 deckt der Turm h2 und so ist kein Matt für Schwarz möglich. 27...Ta2! 28.g3! Für die letzten Zuge verbrauchte ich fast eine Stunde Bedenkzeit. Die Falle nun gestellt. Welcher Zug hält Remis bzw. verliert? Überlegen Sie! 28...Txa4?? Naheliegend, aber falsch! Wie die Partie beweist, verliert Schwarz rasch. [ Das Unentschieden hält 28...Tdb2!! Man begutachte: 29.Ta7? ( Weiß kommt mit 29.b6 Txa4 30.Tc7 Txb6 31.Tc2 zum Remis, zu mehr aber auch nicht.) 29...e3! und es wird schwierig. ( Nicht 29...Txb5? wegen 30.Ta6+ Ke5 31.axb5 ) ] 29.Tb1! Die Türme gehören hinter die Bauern, um bei deren Vormarsch ihren Wirkungskreis zu erhöhen. Wie wichtig das Luftloch g3 war zeigt sich jetzt. Ohne dieses wäre nun 29..Tb2 möglich. 29...Taa2 30.b6 Tab2 31.Txb2 Txb2 32.b7 Die entstandene Position ist leicht gewonnen. Entweder erhalte ich für den b-Bauern mindestens zwei schwarze oder mein König marschiert zum Freibauern und wandelt ihn um. 32...g5 33.Kf1 Kg6 34.Tc7 Kf6 35.Ke1 Ke5 36.Tg7 g4 37.Kd1 Kd4 38.Kc1 Tb5 39.Kc2 Kc4 40.Td7 Der Gewinnplan ist gefasst. Da der schwarze König vom Königsflügel abgedrängt ist, läuft der meine dorthin und kassiert die Bauern ein. 40...Kb4 41.Kd2 Ka5 42.Ke3 Schade, dass der König noch auf der d-Linie stand. Wäre er bereits auf e3, hätte ich mittels Td5! die Bauernumwandlung sofort erzwungen. 42...Ka6 43.Kf4 Ka7 44.Te7 Eine letzte Feinheit, um problemlos alle schwarzen Bauern abgrasen zu können. Gegen 45.Te5 ist nichts mehr auszurichten. [ 44.Tf7 ist wegen 44...Tb2 45.Txf5 Txf2+ 46.Kxe4 Txh2 nicht ganz so nachhaltig, weil langsamer.] 44...Kb8 45.Te5 Tb2 46.Kxf5 Txf2+ 47.Kxg4 Txh2 48.Txe4 Kxb7 49.Tc4 Damit wird der König abgesperrt. Wenn man jetzt noch weiß, wie man mit einem Turm mattsetzt, steht dem leichten Gewinn nichts mehr im Weg. 49...Tg2 50.Kh4 Dieses tiefgehende und lehrreiche Endspiel sollte von allen, die sich in der Schlussphase unsicher fühlen, genauestens angeschaut werden. Da Turmendspiele die häufigste Endspielart sind, wird Ihnen die obige Analyse gewiss bald Nutzen bringen!
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Rochade Express, Nr. 34, Seite 21f, "Caissa Rastatt - Kuppenheim II"











Gantner, Uwe - Bohnert
Bezirksklasse 1989

1.e4 e5 2.f4 exf4 3.Sf3 Sf6 Die Schalopp-Verteidigung. 4.Lc4 d6 5.d3 Lg4 6.Lxf4 Sc6 7.c3 Verhindert Sd4 und droht gleichzeitig Db3 mit Bauerngewinn auf b7 oder f7. 7...Le7 8.Db3 0-0 9.Dxb7 Sa5 10.Da6 Sxc4 c6 mit nachfolgendem Lc8 und Damengewinn scheitert einfach an b4! 11.Dxc4 Sh5?! 12.Le3 Te8 13.0-0 Dd7 14.d4 Lf6 15.Dd3 Tab8 16.b3 Dc6 17.Sbd2 Lxf3 18.Txf3 Ld8 Es drohte 19.g4 mit Figurengewinn. 19.Taf1 Sf6 20.Lg5 Tf8?! [ 20...Sxe4 21.Sxe4 Dxe4 22.Dxe4 Txe4 23.Lxd8 Txd8 24.Txf7 und beide weißen Türme kommen auf die 7.Reihe.] 21.Txf6! Lxf6 [ 21...gxf6? 22.Lh6 und das Matt ist nicht mehr vernünftig zu verhindern.] 22.Txf6! h6 [ 22...gxf6 23.Lxf6 Tfd8 24.Dg3+ Kf8 25.Dg7+ Ke8 26.Dg8+ Kd7 27.Dxf7+ Kc8 28.Lxd8 Dxc3 ( 28...Kxd8 29.Df8+ De8 30.Dxe8+ Kxe8 ) 29.Dxc7+ Dxc7 30.Lxc7 Kxc7 und Weiß hat genügend Bauern für die Qualität; Anm. d. Red.: Ob dieses Endspiel so erstrebenswert ist, darf bezweifelt werden. Der Vorteil ist sehr schwer zu verwerten, da der Turm wesentlich mobiler ist. Deshalb erscheint uns in der Stellung 21.Th3! mit der gelegentlichen Drohung e5 stärker. Uwe hatte bereits großen Stellungsvorteil - da braucht man nichts übereilen.] 23.Lxh6 gxh6 24.Dg3+ Kh7 25.Df4 Th8 26.Txf7+
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Rochade Express, Nr. 34, Seite 33f, "Mannschaftspokal Kuppenheim - Sasbach"











Gantner, Ralf - Giesel
Mittelbadischer Mannschaftspokal 1989

1.e4 c6 2.d4 d5 3.e5 Lf5 4.Sc3 e6 5.g4 Lg6 6.Sge2 Le7? Es handelt sich hier um die Van der Weil Variante im Caro-Kann. [ Die Theorie gibt an dieser Stelle 6...c5 7.Le3 Sc6 8.dxc5 Sxe5 9.Sd4 h5 10.Lb5+ Sd7 11.De2 Le7 12.f4 an.] 7.Le3 h5? Wiederum ein schlechter Zug. 8.Sf4 h4 9.Sxg6 fxg6 10.Ld3 g5 11.Lg6+ Kd7 12.Sa4 Erzwingt den Zug b6, der das schwarze Spiel blockiert und nicht mehr zur Entfaltung kommen lässt. 12...b6 13.De2 Sh6 14.h3 Kc7 15.c3 Ich versuche nun am Damenflügel aktiv zu werden. 15...Sd7 16.b4 Tf8 17.Sb2 Sf7 Droht Sxe5! 18.Ld3 Kb7 19.0-0 Sh8? 20.a4 Tf7 21.c4 a6 [ Nach 21...a5 wäre 22.bxa5 Txa5 23.cxd5 cxd5 24.Tfc1 mit klar besserem Spiel für mich gefolgt.] 22.b5 Sxe5?! Ein letzter Versuch, um das schwarze Spiel zu befreien. 23.dxe5 d4 24.Le4! dxe3 25.Dxe3 axb5 26.axb5! Der beste Zug der Partie, wie sich zeigen wird. Ich kalkulierte an dieser Stelle mit dem Gewinn von 2 Figuren für einen Turm. 26...Txa1 27.Lxc6+ Kb8 28.Txa1 Lc5 Davon erhoffte sich Schwarz noch Einiges. 29.Ta8+ Kc7 30.Txd8 Lxe3 31.Txh8 Txf2 32.Sd1! Tf8+ 33.Sxe3 Txh8 34.Kf2 Tf8+ 35.Ke2 Td8 36.Sd5+! Kb8 37.Sxb6 Td4 38.Ke3 Td1 39.Ke2 Zeitnotgeplänkel. 39...Tc1 40.Kd3 Tg1 41.Sd7+ Kc8 42.Kd4
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Rochade Express, Nr. 34, Seite 37, "Pokalhalbfinale Vimbuch II - Kuppenheim"











Reith - Kuehl
Mittelbadischer Mannschaftspokal 1989

1.d4 d5 2.e4 dxe4 3.Sc3 Sf6 4.f3 exf3 5.Sxf3 Lf5 6.Se5 e6 7.g4 Lg6 8.h4 Lb4 9.Lg2 c6 10.0-0 Lxc2 11.Dxc2 Dxd4+ 12.Df2 Dxe5 13.Le3 0-0 14.Ld4 Dd6 15.Lf3 e5 16.Le3 De6 17.Dg2 Lxc3 18.bxc3 e4 19.Le2 Sd5 20.Ld4 Sd7 21.c4 S5b6 22.Tf4 Tae8 23.c5 Sd5 24.Tf5 g6 25.Taf1 b6 26.h5 bxc5 27.hxg6 fxg6 28.Txf8+ Txf8 29.Txf8+ Kxf8 30.Df2+ Kg8 31.Lxc5 e3
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REO - 10 Jahre Rochade