Startseite Rochade Kuppenheim

Partien aus der Oberliga

REO - Die Aera Hatz


Rochade Express, Nr. 41, Seite 19ff, "Kuppenheim - Donaueschingen"











Moller - Hatz
Oberliga Baden 1990

1.b3 b6 2.f4 Lb7 3.e3?! e5! 4.Dh5 exf4 5.exf4 Sf6 6.De2+ Le7 7.La3 Sc6 8.Lxe7 Sxe7 9.Sc3 0-0 10.Df2 Sed5 11.Sge2 De7 12.0-0-0 a5 13.Sxd5 Da3+ 14.Kb1 Sxd5 15.Dd4 a4 16.Sc1 axb3 17.cxb3 c5 18.Df2 La6 19.Lxa6 Txa6 20.Ka1 Tfa8 21.d3 Db4 22.g3 Sc3 23.Td2 c4! 24.Kb2 Txa2+ [ und wegen 24...Txa2+ 25.Sxa2 Txa2+ 26.Kc1 Ta1+ 27.Kb2 Tb1+! 28.Txb1 Dxb3+ 29.Kc1 Dxb1# aufgegeben.]
0-1













Klumpp - Greiner
Oberliga Baden 1990

1.d4 Sf6 2.c4 c5 Anscheinend eine Oberliga-Spezialität. In meinen sechs Weiß-Partien wurde mir viermal dieser Zug vorgesetzt. 3.d5 d6 4.Sc3 g6 5.e4 Lg7 6.h3 Dies schien mein Kontrahent nicht zu kennen und begann erst einmal nachzudenken. Wie die Fortsetzung zeigt, fand er nie das richtige Mittel gegen die von mir gewählte Variante. Diese ist sicherich für Schwarz schwieriger zu spielen, als es auf den ersten Blick scheint. Nach 6.h3 hat der Nachziehende schlicht und einfach Schwierigkeiten, ein passendes Feld für den Läufer c8 zu finden. 6...0-0 7.Lg5 h6 8.Lf4 Sa6 Der Plan mit Sa6-c7, a6, Tab8 und anschließendem b5 ist offensichtlich etwas langsam. [ Stärker wäre es wohl gewesen, mit 8...e6 nach 9.dxe6 ( Nach 9.Sf3 exd5 10.exd5 Te8+ 11.Le2 Lf5 12.0-0 a6 13.Te1 Dc7 14.Lf1 Sbd7 steht die Partie ungefähr gleich.) 9...Lxe6 10.Lxd6 ein Bauernopfer auf d6 anzubieten. Dann wäre eine Stellung aus dem Awerbach-System entstanden mit dem einzigen Unterschied, dass Weiß statt Le2 h3 gezogen hat. Da dies eher meinem Gegner zu gute käme, hätte ich das Gambit wohl abgelehnt.] 9.Sf3 Sc7 10.Le2 a6 11.a4 Tb8 12.Dd2 Kh7 13.0-0 Ld7 Schwarz hat alle Vorbereitungen getroffen, um b5 zu spielen. Nun ist es an Weiß, nach abgeschlossener Entwicklung etwas zu unternehmen! 14.e5! Nachdem Schwarz einen Großteil seiner Kräfte auf dem Damenflügel konzentriert hat, ist eine Öffnung des Zentrums, wo Weiß bereits über großen Raumvorteil verfügt, genau das Richtige. 14...Sfe8 Passiv, was aber sonst? [ 14...Sh5 verliert nach 15.exd6 bereits einen Bauern.; und 14...dxe5 15.Sxe5 ist bestimmt nicht besser für Schwarz.] 15.Se4 Lc8 [ 15...Lf5 16.Sg3 Ld7 ( 16...b5 17.Sxf5 gxf5 18.Dc2 bxc4 ( 18...e6 19.dxe6 fxe6 20.exd6 Sxd6 21.Tad1 Sce8 22.axb5 axb5 23.cxb5 De7 24.Se5!+- ) 19.Dxf5+ Kg8 20.Lxc4 mit der Drohung Ld3 und Weiß sollte gewinnen.) 17.Ld3 und es droht recht stark 18Sh5!. Weiß steht dann deutlich besser.] 16.b4! Weiß baut seinen Raumvorteil aus und droht nach 16..cxb4 17.Dxb4 auch am Damenflügel die Initiative zu übernehmen. Außerdem hängt der Bauer c5. 16...b6 17.b5 Jetzt mache ich den Damenflügel dicht, um den Raumvorteil am Königsflügel ohne Gefahr von links auszunutzen. 17...a5 18.Tad1 dxe5 19.Sxe5 Lxe5 Sonst taucht der Springer auf c6 ein. 20.Lxe5 Sd6 Das war die schwarze Verteidigungsidee. Der Sd6 steht tatsächlich nicht schlecht, deshalb muss er sterben. 21.Sxd6 exd6 22.Lf4 Erzwingt eine weitere Schwäche des Königsflügels. Das Fehlen des Lg7 macht sich bereits stark bemerkbar. Weiß besitzt das Läuferpaar und die offene e-Linie wird bald in meine Hände fallen. Obwohl das Spiel materiell ausgeglichen ist, dürfte mein Gegner positionell bereits verloren sein. 22...h5 23.Ld3 Se8 24.Tfe1 Sg7 25.Te2 Tb7 26.Tde1 Lf5 Man beachte, dass der Läufer erst im 26. Zug entwickelt wird. 27.Lxf5 Sxf5 28.Lg5 Dd7?! 28..f6 schafft zwar en Loch auf e6 (der Aschenberg-Graben), wäre aber dennoch wesenlich zäher gewesen. 29.Lf6! Ein schöneres Feld kann sich das Läuferherz nicht wünschen. 29...Tbb8 Wieder zu langsam. 30.Df4 Tbe8 31.g4 Sh6 32.Te7 Txe7 33.Txe7 Dc8 34.Lg5! Dd8 35.gxh5!? [ 35.Ta7 Db8 36.Lxh6 Dxa7 37.Lxf8 hätte wohl noch einfacher gewonnen. Doch ich hatte nur noch eines im Sinn: Königliches Blut.] 35...Kg8 [ Nach 35...gxh5 36.Df6 Sg8 37.Txf7+ Txf7 38.Dxf7+ Kh8 39.Lxd8 ist es aus!] 36.hxg6 fxg6 37.Dh4 Endlich hat es ein Ende mit der Quälerei. [ 37.Dh4 Nach 37...Sf7 38.Txf7 ist endgültig Schluss. Das Endspiel Dame gegen Turm ist gewonnen.]
1-0













Metz - Schlenker
Oberliga Baden 1990

1.e4 e5 2.f4 d5 Ich traute meinen Augen nicht. Würde Schlenker gar wieder sein Glück oder besser Unglück in der Metz-Variante des Königsgambils suchen? 1987 wurde die Eröffnung im Match gegen Donaueschingen geboren. 3.exd5 c6 4.De2! cxd5 5.fxe5 Sc6 6.Sf3 Lg4 7.Df2! Mein Gegner zeigte noch immer keine Regung. So gab es nur drei Möglichkeiten: Er hatte eine Neuerung gefunden, er verfügt über ein unglaubliches Poker-Face oder er ist schichtweg senil und vergisst all seine Partien. 7...Lxf3 8.Dxf3 Sd4 9.Dd3 Lc5 10.c3 Sc6 Da Schlenker im Gegensatz zu mir inzwischen eine halbe Stunde Bedenkzeit verbrauchte, glaubte ich einstweilen an die Senil-Variante. 11.Dg3 d4!? Die Neuerung. Wie ich nach der Partie erfuhr, erinnerte sich mein Kontrahent erst jetzt an das Debakel aus dem Jahre 1987. [ Damals folgte 11...Kf8 12.d4 Le7 13.Df3 und der Rest war Sache der Technik.] 12.Dxg7 Nach 17 Minuten entschloss ich mich, kein Frosch zu sein. Die Variante bis zum 18. Zug hatte ich hier schon ins Auge gefasst. 12...Dh4+ 13.Kd1 0-0-0 14.Dxh8 Dg4+ 15.Le2 Dxg2 16.Te1 d3 17.Lxd3 Txd3 18.Dxh7 Tf3 19.De4 f5 20.exf6 Sxf6 21.De2 Tf2 22.Dc4 Df3+ 23.Kc2 Df5+ 24.Dd3 Dh5 25.b3 Se5 die nächsten 25 Züge besaß der Donaueschinger nur noch 29 Minuten Bedenkzeit. 26.Txe5! Dieser Zug frustierte Schlenker sichtlich. Damit tat sich meine ganze Taktik kund: Den Turm und einige Bauern gewinnen, um hernach alles abzutauschen - zur Not auch unter Rückgabe von Material. Der feindliche Angriff ist so gut wie abgeschlagen und nach Abschluss der Entwicklung, machen sich die Mehrbauern bemerkbar. 26...Dxe5 27.Dh3+ Sd7 28.Dg3 De4+ 29.Dd3 De1 30.b4 Tf1 31.Sa3 Dd1+ 32.Kb2 Sb6 Sieht furchterregend aus - aber es passiert überhaupt nichts. 33.Dc2! Le7 34.Dxd1 Nach dem Damentausch ist alles überstanden. 34...Txd1 35.d4 Th1 36.Kb3 Sd5 37.Lb2 Txh2 38.Te1 Th3? 39.Te5 Sxb4 40.Txe7 Sc6 41.Te4 Th2 42.Sc4 b5 43.Sd6+ Kc7 44.Sxb5+ Kb6 45.Sd6 Sa5+ 46.Ka3 Th6 47.Sf5 Th3 48.Sd6 Kc6 49.Kb4 Kxd6 und gleichzeitig aufgegeben.
1-0




REO - Die Aera Hatz