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Das wahre Interview

von Hartmut Metz, April 1987

zu den Schachtexten


   Erst kürzlich erschien im Badischen Tagblatt eine Serie über die Schachklubs im Landkreis Rastatt. Selbstverständlich wurde die Rochade in dieser Serie präsentiert. Als einzigem Verein war es der Rochade vergönnt, sich in einem Frage-Antwort-Interview vorzustellen. Die Antworten unseres Vorsitzenden Reinhard Kühl waren selbstverständlich überhaupt nicht zu gebrauchen. Gott sei Dank war da ja aber noch Metz, der den Text etwas umschreib. Hier werden die wahren Antworten unseres Präsidenten enthüllt.

Hartmut Metz - Reinhard Kühl - Heribert Urban = Rochade Kuppenheim

   Auf diese einfache Formel stößt man immer wieder, wenn man versucht, dieses göttliche Phänomen zu erklären. Reinhard Kühl flehte deshalb das BT um ein Interview an. Kühl ist die Strohpuppe der Rochade. Früher, als noch keiner wußte, wie die Springer zogen, spielte er in der höchsten deutschen Schachliga. Wie schlecht in Mittelbaden Schach gespielt wird, bewies er mit dem Einzelpokalsieg.

BT: Herr Kühl, sie gelten als Bremser der SGEM Rochade Kuppenheim. Wie kam es dazu?

Kühl: Wahr ist, man hat mich überredet. Klaus Harsch, inzwischen Vorsitzender der Caissa Rastatt, überzeugte mich davon, daß die Rochade nicht viel höher als die Caissa spielen dürfe. Schweren Herzens verlor ich deshalb gegen Neustadt. Wie ich die Caissa aber vor dem Abstieg in die Bereichsklasse bewahren soll, ist mir noch schleierhaft.

BT: Wie sehen Sie die rasante Entwicklung in den sieben Jahren? Waren es glückliche Faktoren, die dahinter steckten?

Kühl: Gewiß! Im rechten Moment stieß Hartmut Metz zu uns und vollbrachte ein Wunder. Schachmattchen küßte sieben Kröten und als ich meine sozialdemokratische Seele verkauft hatte, konnte uns nichts mehr aufhalten.

BT: Wird Schach einmal Breitensport?

Kühl: So lange die Schüler von ihren Lehrern an den Ohren gezupft werden, sehe ich für das Schach keine Chance, Breitensport zu werden. Durchführbar wäre die Idee immerhin, denn wir Germanen lassen uns gerne von oben befehligen und der finanzielle Aufwand für die Beschaffung von Uniformen ist relativ gering; gedrillt wird im Schulhof und das wichtigste: Mir macht es Spaß!

BT: Welchen Nutzen kann der junge Schachspieler aus diesem Denkspiel ziehen?

Kühl: Zunächst einmal lernt der junge Schachspieler jede Menge dumme Sprüche, sei es nun von Stückl, Ackermann oder Metz. Das will viel heißen. Zudem erhält jeder Spieler bei mir in der Schule automatisch eine bessere Note!

BT: Bewährte Kräfte wie Sie stehen nun im vierten Glied. Die Alterstruktur läßt wohl noch viel von der Rochade erhoffen. Wo sieht der Präsident die obere Grenze?

Kühl: Im Europapokalsieg.

BT: Was gefällt Ihnen besonders an Ihrem Verein?

Kühl: Daß Hartmut Metz wenigstens in Vereinsturnieren gelegentlich verliert.

BT: Welche Schwierigkeiten haben Sie im Verein?

Kühl: Ich verliere nur noch.

BT: Endlich geben Sie ihr Amt ab.

Kühl: Ich klebe nicht an diesem Amt. Neue Leute haben neue Ideen - und außerdem: Schachbremser will ich ja bleiben.

BT: Nun zu unserer letzten Frage. Welchen größten Wunsch hegen Sie in Sachen Schach?

Kühl (mit sadistischem Lächeln): Ich würde gerne Hartmut Metz eine auf die Klappe hauen. Nicht allein wegen diesem Interview.


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