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Sprüche von den Frankfurt Chess Classic 2000

Schach-Anekdoten

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Informationen zum Buch über die Frankfurt Chess Classic 2000
Mehr zu den Frankfurt Chess Classic gibt es in der Rubrik Figo.


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Geschichte verpasst

   Thomas Luther nimmt demnächst in Lippstadt an einem Großmeister-Turnier teil. Dabei trifft der Erfurter, der als Eröffnungsberater von Fritz on Primergy tätig ist, unter anderem auf P.Con.ers, einen Großrechner aus Paderborn. In Anlehnung an die niederländischen Meisterschaften, als Paul van der Sterren nicht gegen Fritz spielte und eine weitere Partie von Manuel Bosboom nach Ablehnung eines Remisangebots nach drei Zügen aufgegeben wurde, empfahl das Bulletinteam Luther:

"Spiel nur gegen den Rechner und gib die anderen Partien auf, wenn die Gegner dein Remisangebot nach drei Zügen nicht annehmen!"

Die Idee, so in die Geschichtsbücher einzugehen, amüsierte Thomas Luther. Dennoch wird er wohl darauf verzichten, weshalb der Fritz-Berater leider seinen Platz in der Historie nur durch seinen Turniersieg 1995 im legendären englischen Seebad Hastings finden wird ...


Schwergewichte kontra leichte Jungs

   "Die zwei Männer mit Bärten spielen miteinander gegen die ohne. Dass die zwei Schwergewichte zusammen spielen, will ich nicht sagen!", erläuterte Organisator Hans-Walter Schmitt vor der Beratungspartie der Gespanne Felix Magath, Trainer des Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt, und Eric Lobron sowie Artur Jussupow und Schmitt.

Ob Letzterer damit das Elo- und das Organisations-Schwergewicht meinte oder eher die körperlichen, mag jeder selbst anhand von Fotos entscheiden ...


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Noch mehr überrascht

   "Peter, warum hast du nicht Skandinavisch gespielt? Das hätte Fritz doch überrascht", begehrte Organisator Hans-Walter Schmitt von Peter Leko Anschauungsunterricht während der Computer-Matches über "seine" Eröffnung.

Der 20-Jährige konterte:

"Das wäre eine ganz große Überraschung für Fritz gewesen! Aber für mich noch mehr!", erklärte der im Skandinavisch unbeleckte Weltranglistensechste.


Göttlicher Optimist

   "Jetzt kommt meine Startnummer!" Eric Lobron bei der Auslosung zum Frankfurt Chess Masters, als in der Beratungspartie zwischen den Gespannen Lobron/Felix Magath und Artur Jussupow/Hans-Walter Schmitt eine Figur geschlagen wurde.

   Die darunter befindliche Nummer sollte die Auslosungskennziffer für den künftigen Sieger des Ordix Opens sein, der sich als letzter Akteur für das Masters qualifiziert. Für den "Göttlichen", wie Lobrons Spitznamen lautet, bestand offensichtlich wenig Zweifel an seinem Sieg.


Anand rettete sein Leben

   Weil Viswanathan Anand in den Computer-Matches gegen Fritz on Primergy kommt und im Fujitsu Siemens Giants auf Garri Kasparow, der das Elektronenhirn meidet, trifft, begehrte FCC-Pressechef Hartmut Metz Auskunft:

"Gegen wen spielen Sie weniger gern? Kasparow oder Fritz?"

Der direkt neben dem Inder sitzende Fritz-Vertreiber Matthias Wüllenweber drohte sofort, "pass auf, was du jetzt sagst!"

Gleichzeitig näherten sich die Hände des Hamburgers gefährlich Anands Hals. Der Blitzmerker zog jedoch geistesgegenwärtig den Kopf aus der Schlinge:

"Fritzi! Fritzi! Fritzi!"

Fern des Wüllenweber'schen Würgegriffs räumte der Weltranglistenzweite jedoch ein, dass seine Bilanz gegen Kasparow deutlich schlechter ist.


Schlecht, schlechter, am schlechtesten

   "Ich habe ein schlechtes Opfer gebracht, weil ich schnell fertig werden wollte, um das EM-Fußballspiel zwischen Dänemark und den Niederlanden sehen zu können. Damit habe ich trotzdem schnell gewonnen", führte Peter Heine Nielsen aus und ergänzte, dass die Begegnung aus seiner Sicht unbefriedigend mit 0:3 endete.

Hartmut Metz darauf zu dem dänischen Großmeister:

"War das Fußballspiel oder die Partie schlechter?" Heine Nielsen ohne zu zögern: "Das Fußballspiel!"


Fritz nicht ganz dumm

   "Der ist gar nicht so doof!"

Peter Leko in der Analyse, als das von Mathias Feist bediente Programm eine Idee des Ungarn aufgriff und berechnete.


Englisch statt Deutsch

   Fußballfan Peter Leko erwog nach dem 3:0 der holländischen Nationalmannschaft über Dänemark gegen Fritz on Primergy Holländisch zu spielen. Den erstmaligen Einsatz der Leningrader Variante ließ er dann aber doch, nachdem Viswanathan Anand gegen Holländisch von Fritz unterlegen war. Nach der Begegnung und vor dem EM-Kick Deutschland - England plagte ihn nun in der Pressekonferenz ein neuer Gedanke:

"Wenn Deutschland gewinnt, wie soll ich da morgen Deutsch gegen Fritz spielen?"

FCC-Pressechef Hartmut Metz, Sportredakteur des Badischen Tagblatts in Baden-Baden, beruhigte:

"Englisch kannst du aber spielen!"

Nach dem 1:0-Sieg der Engländer dürfte Chessbase ab Samstagnacht nur noch 1.c4 angeschaut haben ... Im Fujitsu Siemens Giants erwartet Metz nun des Öfteren von Leko Französisch, vielleicht noch Italienisch. Spanisch handelt der Sportredakteur weniger hoch als eine erneute Holländisch-Auflage.


Fritz zeigt Herz

   "Die Niederlage gegen Kramnik hat sich Fritz tierisch zu Herzen genommen! Deswegen brachte er erst den König nach a7 in Sicherheit!", kommentierte Thomas Luther die plötzlich so vorsichtige Spielweise des Computers im Endspiel gegen Alexander Morosewitsch.


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Zu stark für Kasparow

   "Ich bin viel zu stark dafür!" Bulletin-Redakteur Harald Fietz (Elo 2179) lehnte in einem Anflug von Selbstüberschätzung einen Freiplatz im Kasparow-Simultan ab, nachdem zwei Teilnehmer kurzfristig ausgefallen waren.

Geradezu sensationell unterlag der "Überspieler" dann beim Simultan gegen Peter Swidler.


Lekos Schwäche I

   "Das habe ich nicht gesehen! Bis zum Giants muss ich das noch lernen, wenn ich nicht untergehen will!", kommentierte Peter Leko, als ihm Matthias Wüllenweber mitteilte, dass Fritz on Primergy nach dem starken Bauern-Zwischenzug ein Matt in zwölf Zügen für den Ungarn entdeckte.


Lekos Schwäche II

   "Meine Vorbereitung war das Spiel Spanien - Slowenien!", erklärte Peter Leko auf die Frage, wie er sich auf Fritz on Primergy vorbereitet hatte.


Anands Sorgen

   "Ich wünsche dir drei schöne Tage zur Erholung", verabschiedete FCC-Organisator Hans-Walter Schmitt Viswanathan Anand nach dem zweiten Computer-Match in den "Urlaub" vor dem Fujitsu Siemens Giants.

"Ich habe drei schöne Tage. Ich mache mir mehr Sorgen für danach, wenn ich so weiter spiele!"


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Iiiiiiiiiih!

   Großmeister Stefan Kindermann meinte während seiner Kommentare zur zweiten Partie zwischen Fritz on Primergy und Wladimir Kramnik:

"Wenn Kramnik das gewinnt, knutsche ich ihn ab!"

Die Bulletin-Redaktion recherchierte gleich knallhart und fragte den Weltranglistendritten, ob er schon seine "Belohnung" abgeholt habe. Kramnik amüsierte sich zwar darüber, wollte aber nicht unbedingt das Versprechen einlösen. Auch Kindermann beharrte nicht mehr unbedingt darauf ...


Weltmeister Peter Petrosian

   Peter Leko ist mit der Tochter des armenischen Großmeisters Arschak Petrosian verlobt. Beim Champions Dinner schlug FCC-Pressechef Hartmut Metz den Turteltauben vor, sich gemäss dem deutschen Recht - Sofie Petrosian lebt mit ihrer Familie in Dortmund - doch nach einer Heirat den Namen der Braut anzunehmen.

"Dann trägst du zumindest schon einmal den Namen eines Weltmeisters."

Da Sofie der Vorname Tigran gut gefällt, wäre auch ein Sohn komplett nach dem neunten Weltmeister der Schach-Geschichte zu benennen. Doch Peter Leko legte keinen Wert auf diese praktische Lebenshilfe:

"Ein Weltmeister wird Leko heißen!", beschied der ehemals jüngste Großmeister der Welt.


Weiße Weste durch weiße Hemden

   Peter Leko hatte Pech mit seinen weißen Hemden. Alle sechs gab er im Hotel zum Bügeln. Als er sie frisch gebügelt zurückbekam, verunzierten Aufkleber alle Krägen und drückten schwarze Buchstaben auf die Hemden. Dem einst abergläubischen Buben riet Hartmut Metz:

"Kauf dir im Main-Taunus-Zentrum ein neues weißes und hole pro Hemd einen Punkt. Sieben sind im Giants nicht allzu schlecht! Oder noch besser, kauf gleich vier!"

"Stimmt! 10/10 wären ganz okay", befand der Weltranglistensechste, der sich den Turniersieg zutraute.


Nicht sehr schön

   "Also heute siehst du nicht sehr gut aus", bemerkte Kommentator Helmut Pfleger während der Pressekonferenz zu Loek van Wely, der mit 0,5/4 alles andere als erfolgreich in das Frankfurt Chess Masters gestartet war.

Der niederländische Meister verlor dadurch aber nicht an Schlagfertigkeit:

"Was soll das heißen?", tat das Schlusslicht so, als habe der Großmeister-Kollege sein Aussehen bemängelt.


Rabenschwarzer Tag

   "Ich hatte einen schwarzen Tag", kommentierte Artur Jussupow die ersten vier Runden im Frankfurt Chess Masters, in denen er dreimal die schwarzen Steine führte - und dreimal verlor!


Das Haupt der Medusa

   "Ich stelle mir die Maschine mit acht Prozessoren so vor, als habe sie acht Köpfe", fühlte sich Artur Jussupow vor seinem Fischer-Random-Match an Medusa, die griechische Sagengestalt mit mehreren Köpfen, erinnert.

Michael Adams stand jedoch sogleich mit einem Rat zur Seite, wie die deutsche Nummer eins Fritz on Primergy beikommen könnte:

"Sieh es einfach als Simultan an acht Brettern!"


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Wenn nicht über Frankfurt, wann dann?

   Der bekannte deutsche Schach-Journalist Martin Breutigam (unter anderem Korrespondent der Süddeutschen Zeitung und des Berliner Tagesspiegel) bei einer Erläuterung an eine seiner Sportredaktionen, warum ein Artikel über die einzigartigen Frankfurt Chess Classic unbedingt in die Zeitung sollte:

"Wenn man nicht hierüber etwas veröffentlicht, darf man eigentlich gar nichts mehr über Schach bringen."


Black ist O.K.

   "Ach, das ist hier der geheime Raum ..." Vlastimil Hort, als er den Verpflegungsraum betrat.

Auf die dortige Frage, ob er den Kaffee mit Milch und Zucker haben möchte, kam die in Anlehnung auf ein berühmtes Buch des ungarischen Großmeisters Andras Adorjan Antwort:

"Black ist o.k.!"


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Neue Höllenmaschine

   Wer glaubte, Fujitsu Siemens habe seine allerbeste Maschine in den Kampf gegen die Menschheit geschickt, sieht sich im Pressezentrum eines Besseren belehrt. Dort steht die Weiterentwicklung: "Fritz on Primergy 900" prangt als Plakat - auf dem Kühlschrank.


Nützliche neue Höllenmaschine

   "Gleich hätte ich es in den Hauptspeicher von Fritz on Primergy 900 gelegt!"

Holger Bergmann, der zusammen mit Turnierdirektor Michael Tischendorf die Webseite www.frankfurt-west.de betreut, als ein Handy im Presseraum nervte. Bevor der Nervtöter im Gefrierfach des Kühlschranks endete, hörte das Gedudel des Handys aber auf. Noch zur Information: Im unteren Teil von "Fritz on Primergy 900" lagern die Getränke.


Neuer Vertriebsweg für Primergy

   "Fritz on Primergy 900 wird offenbar von Quelle vertrieben!" Hartmut Metz, nachdem er feststellte, dass auf dem Kühlschrank im Pressezentrum das Markenschild "Privileg" klebte.


Warum Jussupow einschläft

   "Schau, kein Wunder, dass Artur Jussupow immer in Zeitnot gerät", erklärte Hartmut Metz, als er eines seiner Fotos, auf dem der deutsche Topspieler die Augen geschlossen hatte, John Henderson zeigte.

John Henderson, Korrespondent der Kult-Internet-Webseite TWIC, ergänzte trocken:

"Wundert mich nicht, dass er einnickte. Da spielt er gerade Russisch."

In der Tat war der Bauer des Russisch-Experten bei dem Bild auf e5 zu entdecken!


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Irisches Fischer Random

   "Kennst du die irische Variante von Fischer Random Chess?", fragte John Henderson, Berichterstatter von TWIC, um seinem Gesprächspartner auch gleich die Antwort mitzuliefern:

"Die Aufstellung der Bauern auf der zweiten Reihe wird ausgelost ..."


Kramniks Wahrheit

   "Er spielt die Wahrheit. Nur lässt er nicht das Blut spritzen für die Fans."

Masters-Spieler Robert Rabiega charakterisierte den Stil von Wladimir Kramnik, der zwar die besten Züge suche und spiele, aber dabei nicht sonderlich risikoreich agiert.


Wer wird zu Grabe getragen?

   Alexej Schirow auf den Tipp von Reporter John Henderson, künftig täglich ein "ärztliches Bulletin herauszugeben", nachdem zuerst Garri Kasparow wegen Fiebers, dann Wladimir Kramnik wegen Kopfschmerzen bei den Pressekonferenzen fehlte. Alexej Schirow erwartete als Steigerung am nächsten Tag eine "Beerdigung". Ob er damit eine erster Klasse für einen seiner Gegner meinte, ist nicht überliefert. Falls ja, muss es sich um den am dritten Tag bezwungenen Alexander Morosewitsch handeln. Der fehlte natürlich dann - vermutlich schwer erkrankt, weil noch nie ein gesunder Spieler eine Partie verloren hat - bei der Pressekonferenz ...


Triviale Psychoanalyse

   Mediziner Dr. Helmut Pfleger fragte Loek van Wely:

"Wie hast du dich bei deinem Figureneinsteller gefühlt?"

Der Masters-Teilnehmer konterte ohne Regung:

"Du meinst gut oder schlecht?"

Den Grund für seinen Patzer gegen Jewgeni Barejew erklärte van Wely damit, dass er gesehen habe, dass sein Springer von d5 nicht nach b4 konnte, weil er dort geschlagen würde, also zog er ihn nach e7 zurück ...


In den Adelsstand erhoben

   "Ich muss jetzt 'von Rabiega' zu meinem Lieblings-Blitzpartner sagen", erklärte Loek van Wely und erhob damit Robert von Rabiega auf einen Adelsstand.

Die beiden Masters-Teilnehmer freundeten sich währen des Turniers an und nutzten jede freie Minute nach ihren Schnellschach-Begegnungen zu Blitzpartien.


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Unheimlich kompliziert

   Helmut Pfleger zur Partie zwischen Robert Rabiega und Loek van Wely:

"Loek, deine Partie gegen Robert war unglaublich kompliziert!"

"Vielleicht für dich!", antwortete der Niederländer seinem Großmeister-Kollegen schlagfertig.


Eine einzige Qual

   "Der ganze Tag ist eine Qual. Es begann im Hotel, als wieder morgens gebohrt und gehämmert wurde. Caro-Kann ist gegen Wassili immer eine Qual", berichtete Jewgeni Barejew von seinem dritten Tag bei den Frankfurt Chess Classic und fügte nach einer kurzen Denkpause an, "aber auch Französisch wäre eine Qual gegen ihn."

"Und bei 1.d4?", begehrte Helmut Pfleger Auskunft.

"Das ist natürlich auch eine Qual", quälte sich Barejew zu einer weiteren Aussage.

Nur gut, dass an diesem Tag nicht Schach-Fan Felix Magath, Trainer von Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt, zu Besuch da war. Sein Spitzname lautet "Quälix" ...


Wunder

   "Jeder Punkt, den ich als Underdog mache, ist immer wieder ein Wunder", äußerte Robert Rabiega nach dem dritten Tag im Frankfurt Chess Masters.


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Besonderes Alkoholproblem

   "Hast du ein Alkoholproblem?", fragte Hans-Walter Schmitt des nächtens in der Bar Loek van Wely.

"Ja - ich trinke zu wenig!"


Endlich im Twingo vorne sitzen!

   "Wer nicht gewonnen hat, sitzt hinten, der Giants-Sieger verdiente sich vorne den Platz!"

Hartmut Metz über die Sitzverteilung in seinem kleinen Renault Twingo, als er Wassili Iwantschuk und Viswanathan Anand zum Main-Taunus-Einkaufszentrum mitnahm. Iwantschuk setzte sich daraufhin brav nach hinten, und Anand grienste ob seines sich einmal mehr auszahlenden Erfolgs.

Bleibt die Frage: Hätte der Fahrer die Sitzverteilung ebenso keck vorgenommen, wenn der Giants-Zweite Garri Kasparow mitgefahren wäre???


Preisgeld auf den Kopf gehauen

   "Haut sie dein Preisgeld auf den Kopf?", erkundigte sich Wassili Iwantschuk neugierig bei Viswanathan Anand, als der im Main-Taunus-Einkaufszentrum Ausschau nach seiner Gattin Aruna und Trainer Elisbar Ubilawa halten wollte. Der Inder grinsend:

"So ungefähr."


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