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Schenk erhält IM-Titel

Neuer Erfolg für größtes mittelbadisches Talent

von Hartmut Metz, 27. Januar 2001

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   Das größte mittelbadische Schach-Talent hat die zweithöchste Stufe beim Weltverband FIDE erklommen: Andreas Schenk wird Internationaler Meister (IM). Der 18-Jährige erspielte seine dritte Norm bei einem Rundenturnier der Kategorie IV in Augsburg. Dort siegte der Spieler von Oberliga-Spitzenreiter SC Baden-Oos mit 8:3 Punkten vor dem Finnen Jussi Tella, der mit 7,5 Zählern als einziger Akteur halbwegs Schritt halten konnte.

   Mit den acht Punkten übertraf Andreas Schenk die IM-Norm von 7,5 Zählern einmal mehr deutlich. Schon bei seinen ersten beiden Schritten hin zum IM trumpfte der Bühlertäler mehr als erforderlich auf. Nach dem Erfolg im tschechischen Pardubice brillierte der Deutsche Jugendmeister vor allem beim Europapokal der Landesmeister. Dafür hatte ihn Bonne Voie, der Champion aus Luxemburg, verpflichtet. Mit herausragenden 5,5:1,5 Punkten revanchierte sich Schenk.

   Auch die zweite Voraussetzung für die Verleihung des IM-Titels erfüllt Schenk mittlerweile: Bereits ohne das Turnier in Augsburg, das ihm weitere 25 Weltranglistenpunkte bringen wird, kletterte der Baden-Ooser in der Januar-Liste über die Grenze von 2 400 Elo. Mit 2 410 Elo gelangte der nationale Jugendmeister in die deutschen Top 100 der Herren. Zwar peilt der angehende Abiturient auch den Großmeister-Titel an, „Profi werde ich aber wahrscheinlich nicht", äußert Schenk. Der Beruf gilt als finanziell zu unwägbar, gehört man nicht zur absoluten Weltspitze. Nach dem knappen Jahr bei der Förderkompanie der Bundeswehr, auf das der Schüler hofft, plant er ein Mathematik-Studium.

   In der folgenden Partie aus Augsburg überspielte Schenk den drittplatzierten Michael Ankerst.









Stellung nach:

W: Schenk S: Ankerst

1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 Lg7 4.e4 d6 5.Sf3 0-0 6.Le2 e5 7.0-0 Sa6 8.Le3 c6 9.d5 Sg4 10.Lg5 f6 11.Lh4 h5 12.h3 Sh6 13.c5! Ein überraschender Zug, der rigoros gegen die unkonventionelle schwarze Figurenaufstellung vorgeht. 13...Sxc5 14.b4 Sd7 15.dxc6 Sb6 Nach bxc6 17.Dxd6 verfügt Weiß bereits über einigen Vorteil. 16.a4! bxc6 17.a5 Sd7 18.Dxd6 Sb8 19.Dc5?! Stärker ist 19.Dxd8 Txd8 wegen 20.Sxe5! g5 21.Tfd1 Txd1+ (oder Te8 22.Lxh5 Txe5 23.Td8+ Kh7 24.Lg3 Sa6 25.Lxe5 fxe5 26.Tad1 mit Gewinnstellung) 22.Txd1 gxh4 23.Td8+ Kh7 24.Txc8 fxe5 25.Lc4 Kg6 26.b5! und Schwarz verliert seine Mehrfigur. 19...g5 20.Lg3 h4 21.Lh2 Le6 22.Tfd1 Dc8 23.Sa4 Sf7 24.Dc3 Sa6 25.Se1 Te8 26.Sd3 Lf8 27.Kh1 Sd6 28.Sdc5 Sb5 29.Df3 Sxc5 30.Sxc5 Kg7 31.De3 Lxc5 32.Dxc5 Sd4 33.Txd4! Mit diesem positionellen Qualitätsopfer haucht Weiß dem Läufer auf h2 neues Leben ein und geht zu einem starken Angriff auf den schwarzen Feldern über. 33...exd4 34.f4! gxf4 35.Lxf4 Dd7 36.Td1 Tad8 37.e5 f5 38.Lg5 Tb8 39.Txd4 Db7 40.Lf6+ Kg6 41.Txh4

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