Titel-Aktien am Neuen Markt im KellerBaden-Oos zu friedfertig bei Niederlage gegen Solingen / Anand gewinnt Weltcupvon FM Hartmut Metz, Oktober 2002 |
Der Schachclub Baden-Oos hat einen Fehlstart in die Bundesliga erlitten. Der Meisterschaftsanwärter unterlag zum Saisonauftakt der Solinger SG mit 3,5:4,5. Der 5:3-Erfolg über den SV Wattenscheid am Neuen Markt 2 im Ooser Gewerbegebiet ließ die Aktien der Kurstädter im Titelrennen danach auch nicht sonderlich steigen.
Neben den Solingern, die am Sonntag die Stuttgarter SF glücklich mit 4,5:3,5 bezwangen, weisen Meister Lübeck, Köln-Porz und Aufsteiger SC Kreuzberg mit 4:0 Zählern eine weiße Weste auf. Baden-Oos rangiert mit 2:2 Punkten auf Platz acht. Zu große Friedfertigkeit war einer der Gründe für die Niederlage gegen die Klingenstädter. Sieben Punkteteilungen gab es an den acht Brettern. Robert Hübner remisierte gegen den Engländer Matthew Sadler bereits nach 18 Zügen. Wenig boten auch Andreas Schenk und Peter Swidler den Fans, die gegen Alexander Naumann und Predrag Nikolic nur jeweils 24 Züge spielten.
Als dann Philipp Schlosser von dem indischen Talent Chanda Sandipan in der einzigen spannenden Partie des Wettkampfs übertölpelt wurde, konnte Baden-Oos die Niederlage nicht mehr abwenden. Roland Schmaltz hatte schon vorher den Punkt geteilt, und auch der polnische Meister Michail Krasenkow und Rustem Dautov konnten gegen die Weltklasseakteure Jeroen Piket und Artur Jussupow die Wende nicht erzwingen. Letztlich mühte sich Fabian Döttling vergebens, seinen Bauernvorteil zu verwerten. Der englische Großmeister John Emms verteidigte sich umsichtig. "Fehlende Feinabstimmung" nannte Teamchef Thilo Gubler als Ursache für das 3,5:4,5. Die Remisschieberei sei mehr als Schlossers Niederlage für den verpatzten Saisonbeginn verantwortlich.
Roland Schmaltz
Die Kurstädter zogen umgehend ihre Lehren und gingen gegen Wattenscheid kompromissloser zu Werke. Sechs entschiedene Partien - neben Spitzenspieler Swidler siegten auch Dautov, Schmaltz und Schlosser, während Döttling und der frisch gebackene Internationale Meister Schenk verloren - standen nur zwei Remis von Hübner und Krasenkow gegenüber.
Ein kleiner Trost für den SC war auch die Kunde vom Weltcup-Sieg von Viswanathan Anand. In seiner indischen Heimat, in Hyderabad, sorgte der Baden-Ooser im Endspiel für eine Revanche: Er schlug den Usbeken Rustam Kasimdschanow, der bei Solingen fehlte, mit 1,5:0,5.
Baden-Oos - Solingen 3,5:4,5.
1. Brett Swidler - Nikolic remis, 2. Krasenkow - Piket remis, 3. Dautov - Jussupow remis, 4. Hübner - Sadler remis, 5. Döttling - Emms remis, 6. Schenk - Naumann remis, 7. Schlosser - Sandipan 0:1, 8. Schmaltz - Hoffmann remis.
Stuttgart - Wattenscheid 2,5:5,5.
1. Gabriel - Macieja 0:1, 2. Buhmann - Rustemow 0:1, 3. Jenni - Johannessen 0:1, 4. Schmittdiel - Appel remis, 5. Zeller - Handke remis, 6. Duppel - Holzke remis, 7. Bunzmann - Dinstuhl 0:1, 8. Schmid - Sträter remis.
Wattenscheid - Baden-Oos 3:5.
1. Macieja - Swidler 0:1, 2. Rustemow - Krasenkow remis, 3. Johannessen - Dautov 0:1, 4. Appel - Hübner remis, 5. Handke - Döttling 1:0, 6. Holzke - Schenk 1:0, 7. Dinstuhl - Schlosser 0:1, 8. Sträter - Schmaltz 0:1.
Solingen - Stuttgart 4,5:3,5.
1. Nikolic - Buhmann remis, 2. Piket - Golubew 0:1, 3. Jussupow - Jenni remis 4. Sadler - Schmittdiel 1:0, 5. Emms - Zeller 1:0, 6. Naumann - Duppel remis, 7. Sandipan - Bunzmann 0:1, 8. Hoffmann - Schmid 1:0. (ham)
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Sandipan,C (2510) - Schlosser,P (2534)
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Svidler,P (2690) - Macieja,B (2615)
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Dautov,R (2617) - Johannessen,L (2534)
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Doettling,F (2539) - Handke,F (2504)
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Holzke,F (2479) - Schenk,A (2479)
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Schlosser,P (2534) - Dinstuhl,V (2416)
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Straeter,T (2329) - Schmaltz,R (2529)
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