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Norbert Friedrich - Hartmut Metz [D13]
Oberliga Baden, 13.03.2005

Partiekommentare von FM Hartmut Metz, 32. März 2005

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   Folgende Meldung erschien auf der Statseite am 32. März 2005: Hartmut Metz hat mit sofortiger Wirkung seinen Rücktritt vom Amateur-Schach erklärt! Die Entscheidung hänge nicht mit dem Beschluss der Rochade-Vorstandschaft zusammen, die versagenden Spieler seines Teams zur Kasse zu bitten, betonte der Oberliga-Kapitän. "Die Maßnahme ist sogar richtig nach den kläglichen Leistungen", pflichtet der 40-Jährige bei und will die Höchstsumme von 380 Euro "aus der Portokasse bezahlen". Seine eigenen Darbietungen mit bisher keinem Sieg, aber zwei Niederlagen und sechs Remis redet der Spitzenspieler auch nicht schön. "So schlecht habe ich noch nie gespielt, geschweige denn keine Partie gewonnen!" Seine Vorstellung erklärt der FIDE-Meister mit seinem vor der Saison gefassten Entschluss: "Ich wusste, dass es mein letztes Jahr in der Mannschaft sein würde. Mit meinem 50. offiziellen Titel auf mittelbadischer oder badischer Ebene, den ich mit dem Sieg beim Mannschaftspokal perfekt machte, wollte ich aufhören", berichtet Metz und ergänzt, "was soll danach noch kommen? Ich habe alles erreicht, was in meinen Kräften steht. Ich habe keine Ziele mehr!" Angesichts der Schwere dieser Entscheidung bräuchte sich auch keiner mehr über seine Ergebnisse zu wundern. "Praktisch konnte ja jeder Zug der letzte sein. Das lastete auf mir und in meinem Hinterkopf. Wegen dieses anhaltenden Drucks konnte ich natürlich nicht zur Normalform finden." Der Garri Kasparow des deutschen Schach-Journalismus sieht eine Parallele zur Nummer eins der Welt. "Der hat es richtig gemacht: Man muss auf dem Höhepunkt als Amateur abtreten", befindet Metz, der sich künftig allein aufs Schachschreiben konzentrieren möchte und nur noch gelegentlich den Klubabend bereichern will. "Gegen Konstanz brauche ich nach dem gesicherten Klassenerhalt nicht mehr anzutreten. Es macht ja auch keinen richtigen Spaß mehr, wenn die Gegner schon kleinste Bauernopfer aus Angst vor dem vermeintlichen Taktiker Metz nicht mehr annehmen", verweist der dreifache badische Einzel-Pokalsieger auf seine letzte Turnierpartie in Waldshut-Tiengen. In dieser lehnte Norbert Friedrich ein Bauernopfer ab, obwohl das folgende herrliche Damenopfer nur bei Annahme für den Kuppenheimer gewonnen hätte. Der nicht an übertriebener Bescheidenheit leidende Autor sieht lediglich einen Unterschied zum Kasparow-Rücktritt: "Ich bin kein Muttersöhnchen und hatte nie meine Mami bei den Turnieren dabei so wie Garri - deshalb muss meine Mutter auch nicht wegen der entgangenen Reisen weinen. Sie meinte sowieso immer: 'Was soll der Blödsinn mit den Klötzchen'." Auch wenn Metz' Mutter nicht weint - die Rochade-Gemeinde trauert um ihren berühmtesten Spieler und hofft, dass er diese Entscheidung doch noch einmal überdenkt.

 










1.Sf3 d5 2.d4 c6 3.c4 Sf6 4.cxd5 cxd5 5.Sc3 Sc6 6.Lf4 a6 7.Tc1 Db6 8.Sa4 Da5+ 9.Ld2 Dd8 10.Db3 Se4 11.Sb6 Sxd2 12.Sxd2 Tb8 13.Sxc8 Dxc8 14.e3? [14.Dxd5! 14...Sb4!? Nun taugt 15.Txc8+? (15.Dc4! Dxc4 16.Txc4 Sxa2 17.Ta4 Sc1 18.Kd1 Tc8 19.Ta1+- ) 15...Txc8 nichts wegen 16.Dc4 (16.Db3?? Tc1+ 17.Dd1 Sc2# ) 16...Txc4 17.Sxc4 Sxa2= ] 14...Dd7 15.Le2 e6 16.0-0 Ld6 17.Da4 0-0 18.Sf3 Tbc8 19.Tc3 Sb8 20.Dxd7 1/2-1/2

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