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Berichte vierter Spieltag 02/03

Spielberichte der vier Kuppenheimer Schachmannschaften

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Rochade muss am Ende zittern

Klaren Sieg über Waldshut-Tiengen vergeben / Vingerling wieder Held des Tages

Die Rochade Kuppenheim befindet sich in der Schach-Oberliga auf dem Vormarsch. Durch einen 4,5:3,5-Erfolg über Waldshut-Tiengen rückten die Knöpflestädter mit 5:3 Zählern auf Platz fünf vor. Nach dem Fehlstart mit 1:3 Punkten muss die Rochade jedoch ihre Siegesserie bis zum Saisonende ausbauen, um noch Chancen auf den Aufstieg in die zweite Bundesliga zu haben. Besondere Bedeutung kommt dem Treffen in zwei Wochen gegen den souveränen Spitzenreiter Untergrombach (8:0) zu. Dieser setzte sich diesmal mit 5:3 gegen Dreisamtal durch. Auf Rang zwei folgt Freiburg 1887 (6:2), das zu einem mühevollen Erfolg über Schlusslicht SK Gottmadingen kam.

Gegen Waldshut-Tiengen vergab der Gastgeber zahlreiche gute Chancen auf ein deutlicheres Resultat. Am Schluss musste das einheimische Oktett froh sein, dass überhaupt beide Zähler unter Dach und Fach gebracht wurden. Verheißungsvoll begann die Partie mit einem Remis von Hans Wiechert gegen Norbert Friedrich und dem schnellen Sieg von Helmut Reefschläger. Der Internationale Meister brauchte fast nur eine Begegnung zu reproduzieren, die er vor vier Jahren im österreichischen Seefeld gegen einen Russen gespielt hatte. Zwar "vergaß" der Doktor der Mathematik ein Gewinnmanöver, aber kurz danach kam ihm das entscheidende Damenopfer wieder in den Sinn und aufs Brett. Kontrahent Christian Palmer strich danach sofort die Segel.

Letztlich spielentscheidend war der Punkt von Mario Hackel. Gegen Heinz Schaufelberger, der in dieser Saison erstmals für die SG ans Brett ging, schlug der ehemalige DDR-Jugendmeister eine Remisofferte aus. Anschließend manövrierte sich der Kuppenheimer in ein verlorenes Doppel-Turmendspiel. Weil der Schweizer aber einen Zug zu viel notiert hatte im Gegensatz zu Hackel, gewann Letzterer im 40. Zug glücklich durch Zeitüberschreitung! So schien alles auf einen Kuppenheimer Kantersieg hinzudeuten. Daran änderte auch nichts, dass Hartmut Metz diesmal gegen Dennis Eschbach mit einem Remis zufrieden sein musste. Vor zwei Jahren hatte er den besten Waldshuter, der bis zum vierten Spieltag makellose 3/3 verbuchte, noch in die Knie gezwungen. Diesmal lief es für den Rochade-Kapitän im Franzosen weniger günstig. Eschbachs Zeitnot konnte er nicht ausnutzen, weshalb nach vergebenen Chancen hüben wie drüben ein ausgeglichenes Endspiel mit jeweils Turm und Läufer aufs Brett kam. Angesichts der vermeintlich hoffnungslosen Lage seiner Mannschaft verzichtete der Waldshuter auf riskante Gewinnbemühungen und akzeptierte das Friedensangebot.

 
Läufer-Endspiel

Velimirs Läuferendspiel

 

Hernach ließen jedoch Hubert Schuh und Velimir Kresovic ihre Gewinnstellungen ungenutzt. Kuppenheims Spitzenspieler besaß gegen IM Heinz Wirthensohn einen Mehrbauern. Dessen Verwertung bereitete Schuh jedoch Schwierigkeiten. Es gab wohl nur zwei gute Gelegenheiten, die Partie nach Hause zu bringen - beide entgingen dem FM. Tragisch war schon fast das Unentschieden von Kresovic. Im Endspiel mit Läufer plus zwei Bauern gegen Läufer und einen Bauern (W: Ke3, Le2, c3, h4; S: Ke5, Lf7, c4) fühlte er sich gegen Stephan Tschann zu siegessicher. Das rächte sich. Allerdings war der Siegespfad schmal. Die Analysen ergaben (im eigenen Bücherregal fand sich kein vergleichbares Endspiel), dass Weiß den Läufer nach e4 stellen sollte und dann den h-Bauern bis nach h6 vorspielt. Dort ist er ideal postiert. Der schwarze König muss sich dem Bauern widmen, weshalb der weiße Monarch endlich nach d4 kann und dort den c-Bauern ins Visier nimmt. Notfalls mit Unterstützung des Läufers wird dieser dann erobert, ohne gleich den h-Bauern einzubüßen! Offenbar ein wichtiger Unterschied, denn mit dem Bauern gleich auf h7 ist die Partie wohl wieder in der Remisbreite. Schwarz kann den Bauern sofort eliminieren, wenn der c-Bauer geschlagen wird und hat danach noch genügend Zeit, sich dem weißen c-Bauern zu widmen. Wird der h-Bauer erst wenig später aufgegeben, rückt der c-Bauer nach vorne und marschiert durch.

 

Als sich auch noch Günther Tammert ganz schlecht gegen Udo Düssel verteidigte und mit seiner ersten Saisonniederlage das 4:3 zuließ, befand sich Marcel Vingerling in Zugzwang. Der Förcher war in missliche Lage geraten. Eigentlich besaß er nach einem Turmopfer Ende der ersten Zeitnotphase ein Dauerschach. Anstatt dieses zu geben - Joachim Waffenschmidt hätte es nur durch den Gang in ein Springerendspiel mit Wenigerbauer abwenden können -, schlug Vingerling den Turm mit dem Springer und war nun nur eine Figur zurück. Immer noch reichte es zum Dauerschach - bis ein ungenaues Schach kam. Doch beide Seiten patzten munter weiter. Waffenschmidt riskierte erst zu wenig und spielte dann auch schlecht. Das Endspiel mit drei Bauern für einen Waldshuter Springer war dann sogar verloren. Doch Kuppenheims Nummer acht besaß nicht mehr die Nerven, die Bauerndurchbrüche zu berechnen und damit in nur wenigen Zügen den vollen Punkt einzufahren. Der Mannschaft war mit der Zugwiederholung immerhin gedient. Wie im Vorjahr sicherte Vingerling in Gewinnstellung das 4,5:3,5 über Waldshut-Tiengen. (Hartmut Metz)

Einzelergebnisse: 1. Brett Hubert Schuh - Heinz Wirthensohn remis, 2. Hartmut Metz - Dennis Eschbach remis, 3. Mario Hackel - Heinz Schaufelberger 1:0, 4. Hans Wiechert - Norbert Friedrich remis, 5. Helmut Reefschläger - Christian Palmer 1:0, 6. Velimir Kresovic - Stephan Tschann remis, 7. Günther Tammert - Udo Düssel 0:1, 8. Marcel Vingerling - Joachim Waffenschmidt remis.


Endlich kein 4:4

Die Zweite konnte die Remisserie beenden, nur leider auf die falsche Art: Nach dem 3:5 in Gernsbach ist die Reserve nun auf Platz acht in der Landesliga und stark abstiegsgefährdet - wer redete am Saisonanfang von der Meisterschaft? 

Trotz des Ausfalls mehrer Stammspieler hatten wir gute Chancen auf einen deutlichen Sieg - so wie immer, möchte man sagen. Doch so wie fast immer schafften wir es noch, die Gewinnstellungen zu verpatzen. Ralf Gantner übersah in der Eröffnung eine Springergabel und musste seine ehemals vorteilhafte Stellung aufgeben. Toni Stückl hatte drei Bauern für die Qualität, leider reichte die Zeit nicht mehr aus, der Gegner kam immer besser ins Spiel. Wolfgang Kaupp hatte einen Mehrbauern herauskombiniert, im Doppelturmendspiel mit Läufer gegen Springer fand sein junger Gegner schönes und entscheidendes Gegenspiel. Joachim Kick musste über das Unentschieden froh sein, nachdem er sich in der Eröffnung deutlichen Zeitvorteil und eine bessere Stellung erarbeitet hatte. Am Spitzenbrett remisierten Alexander Hatz und Daniel Ackermann im Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern. Einzig Michael Zunker gewann: Andrej Birg versuchte in passiver Stellung auf Gewinn zu spielen und wurde bestraft. Auch in schlechterer Stellung musste am Schluss Robert Miklos versuchen, den ganzen Punkt zu holen (vorher stand er aber auch auf Gewinn, während und kurz nach der Zeitnotphase). Am Schluss wurde es mit zwei Minusbauern noch Remis. Jochen Klumpp hatte auch eine Gewinnstellung zwischendurch, am Schluss war es dann auch Remis, nach vollen fünf Spielstunden. (Robert Miklos)


Sicherer Erfolg gegen Rheinmünster

Am vierten Spieltag empfingen wir Rheinmünster in der Erwartung eines Mannschaftssieges. Bevor aber unsere Gegner und die der vierten Mannschaft ankamen, musste Uwe Gantner, unser Reserve-Mannschaftsführer feststellen, dass die Dritte nicht in der bestmöglichen Besetzung aufgestellt war. Kurzentschlossen wurde ein Gremium einberufen, um Florian von der Ahe in der Dritten und dafür Frank Mohrlock in der Vierten einzusetzen. Frank war sofort mit diesem Tausch einverstanden und auch Florian sowie dessen Mannschaftsführer Fritz Kolb stimmten dieser Änderung zu. Dass Fritz über diese spontane Aktion nicht begeistert war, kann man sich vorstellen, denn er hatte sein Team bestmöglich bestückt. Hingegen hätte, wie es sich später herausstellte, die Dritte stärker antreten können, denn kurz nach Spielbeginn tauchte auch noch Markus Hirn als Zuschauer auf. Auf Nachfrage bestätigte er, dass er durchaus hätte spielen können, falls Bedarf bestanden hätte.

Dass sich diese kurzfristige Änderung insgesamt gelohnt hat, bestätigen die Ergebnisse. Einzig für Fritz Kolb war der Wechsel nachteilig, denn er musste dem ersten Brett Tribut zollen und verlor sein Spiel, doch hierzu soll die vierte Mannschaft selbst berichten. Florian hingegen konnte seinem Kontrahenten Freddy Jäger bereits in der Eröffnung eine Figur abnehmen, woraufhin dieser aufgab. So hatte Florian auch in der Dritten nur einen Kurzeinsatz von 2 Stunden. Uwe Gantner konnte unsere Führung gegen 23:00 Uhr ausbauen. Mit den schwarzen Steinen setzte er seinen Gegner bereits aus der Caro-Kann-Eröffnung heraus unter Druck. Diesem Druck hielt Waldemar Morlan nicht Stand und verlor einiges an Material. Auch einen kleinen Patzer konnte sich Uwe im Endspiel noch leisten, um trotzdem ungefährdet zu gewinnen.

Eine halbe Stunde später erhöhte Reinald auf 3-0. Reinald beherrschte seinen Widerpart Erich Ernst von Beginn an sicher woraus ein Spiel auf ein Tor resultierte. In völlig verlorener Stellung überschritt Erich Ernst die Bedenkzeit. Ralf Ehret musste danach gegen Willibald Zeller den Anschlusstreffer hinnehmen. Ein in der Eröffnung geopferter Bauer wurde ihm im Endspiel zum Verhängnis. Da aber kurz darauf, gegen 23:35 Uhr, Frank Schäfer unseren nächsten Sieg meldete, war Ralf's Malheur schnell vergessen. Nachdem Frank anfangs eher gedrückt stand, konnte er im Verlauf des Spiels seine Stellung verstärken und gegen eine Schwäche seines Gegners drücken. Dieser Druck und die Zeitnot ließ Joachim Klöpfer einen Fehler machen, der ihn die Qualität verlieren ließ, wonach seine Stellung zusammenbrach und er aufgab.

Kai Götzmann traf am dritten Brett auf Anton Haunss, den DWZ-stärksten Rheinmünsteraner. Kai ließ ein schwaches Feld e6 zu, welches ihm trotz zwischenzeitlichem Bauerngewinn die Partie kostete. Höhen und Tiefen durchlebte Michael Waschek in seiner Partie gegen Dieter Brombacher. Nach der Eröffnung fehlten bei ihm zwei Bauern, dafür hatte er einen enormen Entwicklungsvorsprung. Dieser Vorsprung liess ihn eine Stellung erreichen, in dem sich sein Gegner kaum noch bewegen konnte. Irgendwie fand Michael jedoch nicht den korrekten Plan, so dass ein Endspiel mit Minusbauer und ungleichen Läufern entstand. Dieses konnte er remisieren, womit der Mannschaftssieg eingefahren war. Dass zum Schluss auch Ralf Wendelgaß seinen Kontrahenten Hermann Hönig sicher besiegen konnte, rundete das Ergebnis für uns positiv ab.

Insgesamt gesehen war der Mannschaftskampf jederzeit sicher unter Kontrolle. Unsere deutlich bessere Besetzung der vorderen Bretter war letztendlich der entscheidende Faktor hierfür.

Die Einzelergebnisse: Gantner, U. - Morlan 1-0, Kloska - Ernst 1-0, Götzmann - Haunß 0-1, Wendelgaß, R. - Hönig 1-0, Schäfer, F. - Klöpfer 1-0, v. d. Ahe - Jäger 1-0, Waschek - Brombacher 0,5-0,5, Ehret - Zeller 0-1. (Reinald Kloska)


Klarer Sieg

Kuppenheim IV hat gegen Muggensturm III 5:1 gewonnen. Die erste Ernte fuhr Michael nach einem leichten Spiel ein. Dann kamen die Punkte fast im Minutentakt von Frank, Sibylla und Dennis. Olaf hat schon mit dem 4. Zug eine Figur kassiert und hatte leichtes Spiel und brachte auch den erwarteten Punkt. Nur ich selbst hatte mit Harry Schaub einen starken Gegner der schließlich mit einem Mehrbauern für seine Mannschaft den Ehrenpunkt erringen konnte. (Fritz Kolb)


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