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Berichte achter Spieltag 02/03

Spielberichte der vier Kuppenheimer Schachmannschaften

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Wiechert bringt Rochade auf Siegerstraße

5:3 über Eppingen II: Kuppenheim bleibt wohl trotzdem wieder nur Vizemeisterschaft

 

Die Rochade Kuppenheim eilt in der Oberliga von Sieg zu Sieg - freilich nutzt ihr das nichts. Nach dem sechsten Erfolg in Serie liegt die Schachgemeinschaft gleichauf mit Anderssen Bad Mergentheim (beide 13:3 Zähler). Doch die Odenwälder weisen mit 41 gegenüber 35,5 Brettpunkten das deutlich bessere "Torverhältnis" auf. Während Kuppenheim den Tabellenvierten SC Eppingen II mit 5:3 schlug, hielt Bad Mergentheim Freiburg 1887 mit 5,5:2,5 in Schach. Um im Meisterschaftsrennen ja nichts anbrennen zu lassen, setzte der Spitzenreiter diesmal neben seinen beiden russischen Großmeistern Michail Iwanow und Aleksandr Karpatschew erstmals den isländischen Großmeister Throstur Thorhallson ein. Die Hoffnungen der Rochade auf den Titel schrumpften so auf ein Minimum. Kaum vorstellbar, dass Bad Mergentheim im letzten Spiel gegen Abstiegskandidat Dreisamtal patzt. Kuppenheim dürfte so mit einem Punktgewinn bei Kellerkind SG Heidelberg-Handschuhsheim II zum dritten Mal als Vizemeister den Sprung in die zweite Bundesliga knapp verpassen.

Den Auftakt gegen Eppingen bestritt Hartmut Metz mit einem Remis gegen Christof Herbrechtsmeier. Im Duell der Kolumnisten der Rochade-Homepage begann der Kuppenheimer Kapitän anspruchslos mit Damenbauernspiel. Dies riet ihm Helmut Reefschläger, um nicht in die Vorbereitung des versierten Fernschach-Cracks zu laufen. Was Metz erst nach der Partie bedachte: Als kleine Reminiszenz an Bobby Fischer, der an diesem Tag seinen 60. Geburtstag feierte, wäre 1.e4 natürlich Pflicht gewesen! Und das selbstverständlich an allen Brettern … So blieb den Kolumnisten nur wenig Spaß, als sie alberten: "Den Rolls Royce in die Garage fahren", nannte einst "Herbie" das Verstecken des Läufers auf h2 (bzw. auf h7 mit Schwarz). Der weiße Rolls kam dann zwar nochmals kurz nach f4 rausgefahren, weil es "Sonntag ist" (Metz), seine kurze Spazierfahrt war dann aber einen Zug später auf e5 mit einem Läuferabtausch zu Ende. Die anspruchslose Eröffnung, in der Herbrechtsmeier schon im 11. Zug ein Remis angeboten hatte, endete nur mit Verzögerung friedlich. Gott sei Dank sind die beiden Kolumnisten beim Schreiben etwas einfallsreicher …

Marcel Vingerling brachte die Rochade in Front. Bei seinem vierten Saisonsieg erlebte der Holländer aber zunächst eine Schrecksekunde. Nachdem Eppingens junger Debütant Michael Franke sehr viel Zeit verbraucht hatte, übersah Marcelinho den gegnerischen Bauernzug g5, der den Springer auf f4 vertreibt - danach wäre d3 ungeschützt gewesen und die weiße Stellung mit Bauern- und Qualitätsverlust kollabiert. Vingerling opferte deshalb die Figur und rollte mit seinen Königsflügelbauern nach vorne. Franke verlor umgehend die Übersicht und geriet in ein Mattnetz. Das knüpfte auch Günther Tammert am vorletzten Brett. Die erste Saisonniederlage von Torsten Schulte war jedoch überflüssig. Wie bei Vingerling (-2,6) sah Fritz 8 auch Tammert mit über einer Bauerneinheit im Nachteil. Letztlich geriet jedoch Schultes König trotz der früh getauschten Damen in die Bredouille: Wie bei einer Ziehharmonika musste der weiße Monarch die d-Linie rauf und runter wandern. Dabei verlor er erst einen Springer, beim zweiten Mal ging es ihrer Majestät höchstpersönlich an den Kragen. 2,5:0,5 für die Gastgeber - und trotzdem sah es nicht ersprießlich aus.

Eindeutig fiel Mario Hackels Niederlage aus. Er wollte einen Bauern gewinnen, entdeckte aber eine Riposte von Bernd Reinhardt zu spät. Deshalb opferte Kuppenheims Nummer drei die Qualität. Die Stellung war danach durchaus verteidigungsfähig. In hochgradiger Zeitnot verteidigte sich Hackel zunächst gut. Ausgerechnet im 40. Zug übersah er allerdings einen Zwischenzug. Nach dem daraus resultierenden Bauernverlust war die Stellung dahin. Velimir Kresovic, Helmut Reefschläger und Hans Wiechert verdarben derweil ebenso ihre sehr guten Stellungen und mussten ums Remis kämpfen. Nicht besser erging es Hubert Schuh, der in Zeitnot gegen seinen alten Zähringer Mannschaftskameraden Thomas Raupp einen Bauern einstellte. Kresovic hatte gegen Tobias Wenner eine Gewinnkombination mit Läufereinschlag auf h7 auf dem Brett, entdeckte jedoch eine schwarze Verteidigung, die keine war (oder zumindest nicht so stark, wie er glaubte). In hochgradiger Zeitnot musste der Kuppenheimer froh sein, überhaupt noch ein Leichtfigurenendspiel mit Läufer gegen Springer zu erreichen. Das war wenigstens in der Remisbreite.

Auch die anderen Rochadniks entwickelten in großer Not außerordentliche Zähigkeit. Die Weichen auf Sieg stellte Wiechert mit unbändigem Siegeswillen, nachdem Kontrahent Bernd Schneider eine sichere Remisfortsetzung verschmäht hatte. Zuvor hatte der Eppinger sogar den Sieg verheißende Möglichkeiten mit zwei Türmen gegen die Dame ausgelassen. Die Nummer vier der SG bog den Mannschaftskampf um und sorgte nach fünfeinhalb Stunden mit einem Mattangriff für den alten Abstand. Zusammen mit dem Unentschieden von Kresovic stand es 4:2. Reefschläger oder Schuh - einer sollte doch noch das fehlende Remis beisteuern können … Der Internationale Meister hatte in der Eröffnung gegen Richard Dudek einen Moment lang gepennt und so Weiß Angriffschancen geschenkt. Beide Seiten setzten allerdings nicht sauber fort, weshalb erst "Reefi", dann Dudek wieder im Vorteil schien. 30, 40 Züge lang quälte der Gästespieler dann den IM in einem Endspiel mit je einem Turm und ungleichfarbigen Läufern. Die Verteidigung erforderte äußerste Präzision, weil Weiß weder seinen b-Freibauern nach vorne schieben noch mit dem Turm in die gegnerische Stellung eindringen durfte. Umsichtig wusste Reefschläger beides zu verhindern.

Derweil mühte sich "Marathonmann" Hubert Schuh wieder in der siebten Spielstunde. Raupp versäumte es, Fortschritte zu erzielen, so dass der Rochade-Spitzenspieler mit den drei verbleibenden Figuren (Dame, Läufer und Springer gegen Dame und das Läuferpaar) Druck auf e4 machen konnte. In Raupps zweiter Zeitnot erreichte Schuh dreimal dieselbe Stellung, reklamierte diese aber erst im vierten Anlauf. Wäre es nicht 4:2 gestanden, hätte er wohl noch ein wenig laviert angesichts der wenigen verbliebenen Minuten von Raupp für den Rest der Partie. Seine Kameraden waren sich danach einig: "Hubert muss man mindestens zweimal tot schlagen, um ihn zu bezwingen …" Zu guter Letzt wahrte Reefschläger seinen Nimbus als einziger ungeschlagener Rochade-Stammspieler. Dudek blieben keine fünf Minuten mehr, und sein Kontrahent hatte mittlerweile einen ebenso nicht zu unterschätzenden Freibauern.

 

Einzelergebnisse: 1. Hubert Schuh - Thomas Raupp remis, 2. Hartmut Metz - Christof Herbrechtsmeier remis, 3. Mario Hackel - Bernd Reinhardt 0:1, 4. Hans Wiechert - Bernd Schneider 1:0, 5. Helmut Reefschläger - Richard Dudek remis, 6. Velimir Kresovic - Tobias Wenner remis, 7. Günther Tammert - Torsten Schulte 1:0, 8. Marcel Vingerling - Michael Franke 1:0.


Gespenst mit Geistern verjagt

Wenn es darauf ankommt, zeigt Reserve die wahre Spielstärke

Mit der ersten überzeugenden Vorstellung der Saison gelang es der Reserve der Schachgemeinschaft, das Abstiegsgespenst zu verbannen (falls wirklich nur der Letzte absteigt, ansonsten oh je). Und womit? Mit einem Geist, dem Mannschaftsgeist.  Und mit noch einem Geist, dem Kampfgeist. Die Ausgangslage war klar: Der Neunte der Tabelle spielte gegen den Zehnten und Letzten, ein Sieg musste her, um alles klar zu machen. Alle kämpften konzentriert, auch wenn teilweise der Kampfgeist erst durch eigene Ungenauigkeiten erweckt werden musste. Kurz vor der Zeitnotphase purzelten die Siege, Joachim Kick, Michael Zunker und Ralf Gantner profitierten in besseren Stellungen von Fehlern der Gegner und kassierten sofort die Eins ein. Toni Stückl hatte im Läuferendspiel jede Menge Mehrbauern und den besseren Läufer, Michael Lorenz eine sichere Stellung, Robert Miklos und sein Gegner spielten mehrmals den Mehrbauern hin und wieder zurück. Zu diesem Zeitpunkt hatte Antonius Balzert allerdings durch ein Zwischenschach und Zwischenmatt verloren und Reinald Kloska seine gute Stellung hingeworfen, dafür aber eine uneinnehmbare Festung gebaut. Diese letzten drei Spiele endeten wie zu erwarten. Ansonsten gab es in der Landesliga ein paar kleine Überraschungen, so dass Iffezheim nun plötzlich aber nicht unverdient die besten Aufstiegsaussichten hat. (Robert Miklos)

Einzelergebnisse: Kick 1, Zunker 1, Balzert 0, Kloska 1/2, Lorenz 1/2, Miklos 1/2, Stückl 1, Ganter R. 1


Mit 6:10 Punkten muss die dritte Mannschaft in der Kreisklasse I noch um den Klassenverbleib bangen. Der Tabellensiebte unterlag dem Aufstiegsaspiranten Gaggenau mit 3,5:4,5. Daniel Wörner gewann, Reinhard Kühl, Uwe Gantner, Ralf Wendelgaß, Frank Schäfer und Michael Waschek remisierten. Markus Hirn und Heribert Urban zogen den Kürzeren.


"Ich sehe gute Aussichten auf den Titel", verbreitet Fritz Kolb vor dem zweiten Finale in der Kreisklasse III Zuversicht. Im ersten Duell der zwei Vorrunden-Gruppensieger schlug Kuppenheim IV Bühlertal III mit 4:2. Kolb selbst und Florian von der Ahé hatten ein sogar mögliches 6:0 vergeben. Der Kapitän erspielte sich erst eine Mehrfigur, stellte die dann ein - und ebenso seine letzte verbliebene Figur. Florian von der Ahé hatte ebenfalls eine Gewinnstellung verloren. Für die rasche Führung sorgte Nadine Gebauer, die schon nach sieben Zügen ihrem Gegner eine Figur abknöpfte. Olaf Schneider, Sibylla Heine und Dennis Schäfer legten nach und sorgten so für ein gutes Polster für den Rückkampf.


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