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Berichte 1. Spieltag 05/06

Spielberichte der Kuppenheimer Schach-Mannschaften

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Beifall für Kicks Matt-Finale

Kuppenheimer "Gaul springt nur so hoch, wie er muss"

von FM Hartmut Metz

   Mit großer Mühe hat die Rochade Kuppenheim einen Fehlstart in der Schach-Oberliga vermieden. Der Meisterschaftsaspirant setzte sich nach einer fast sechsstündigen Zitterpartie mit 4,5:3,5 gegen Aufsteiger SC Lampertheim durch. Beifall von Zuschauern wie Mannschaftskameraden brandete auf, nachdem Joachim Kick mit Läufer und Springer im 90. Zug den König von Torsten Lösch matt setzte. „Ein guter Gaul springt nur so hoch, wie er muss“, scherzte Schiedsrichter Arnd Braun nach dem hauchdünnen Sieg. Hans Wiechert befand: „Mit so viel Glück müssen wir ja aufsteigen.“

   Wiechert selbst sorgte für die Führung am dritten Brett. Mit einem Damenopfer gewann der Kuppenheimer einen Turm. Kontrahent Jasmin Pitic durfte die Dame wegen eines Grundlinienmatts nicht nehmen, weshalb er sofort aufgab. Ohne den Schnitzer wäre Wiechert nur etwas besser gestanden und hätte noch viel „Arbeit“ zu verrichten gehabt. Einen miserablen Zug an den anderen reihte dagegen Marcel Vingerling. Der sonst so zuverlässig punktende Holländer erwischte einen rabenschwarzen Tag und zeigte seine bisher schwächste Leistung im Trikot der Rot-Weißen. Peter Haller musste nur die sinnlos verschenkten Bauern des Kuppenheimers pflücken. Ähnlich agierte auch Ralf Großhans, der gegen den fast 300 DWZ unterlegenen Mustafa Pitic (1836) sang- und klanglos unterging. Endgültig in die Bredouille geriet der Gastgeber durch die einzige akzeptable Rochade-Niederlage des ersten Spieltags: Großmeister Ludger Keitlinghaus schnappte am Spitzenbrett einen Bauern. Anschließend inszenierte der Internationale Meister Srdjan Panzalovic einen wilden Angriffswirbel, der die schwarze Stellung hinwegfegte. Pech für Neuzugang Keitlinghaus, der sich mit allerlei Finten wehrte, letztlich aber mit einem Qualitätsopfer ausgehebelt wurde.

   Deshalb hieß es nur 3:3. Keine Chance hatten Velimir Kresovic und Hartmut Metz ihren Gegnern gelassen. Beide Kuppenheimer bestraften die unpräzise Lampertheimer Eröffnungsbehandlung und verwerteten konsequent ihren Vorteil. Kresovic setzte am Schluss sogar Fauad Reha matt. Metz wickelte nach einem Bauerngewinn ins Doppel-Turmendspiel mit einem weißen Mehrbauern auf b6 ab. Weil er zusätzlich beide Türme auf die siebte Reihe bringen konnte, schien der Nummer zwei der Rochade – Hubert Schuh fehlte und muss auch im nächsten Pflichtspiel passen – dies ausreichend zum Gewinn. Wenn es auch etwas schwerer als gedacht war, genügte es dennoch dank einiger präziser Endspielzüge nach Abtausch eines Turms.

   Mario Hackel überspielte Werner Eff bereits in der Eröffnung. Der Lampertheimer verschenkte mindestens drei Tempi – und öffnete trotzdem die Stellung. Der ehemalige DDR-Jugendmeister konnte sich in seiner Gewinnstellung nicht zwischen all den guten Plänen entscheiden. Nach einem schlechten Zug war eine Remisschaukel nur durch Preisgabe einer Qualität für einen Bauern zu umgehen. Einen zweiten vermochte Hackel anschließend noch herauszuspielen – nach einer falschen Abwicklung ging es jedoch lediglich in ein Endspiel mit zwei Läufern und drei Bauern gegen Turm und vier Bauern. Das verteidigte Eff.

   Dank Kick hielt sich der Schaden für die Rochade aber in Grenzen. Allerdings mühte sich der 62 Züge zu lang. Das Eröffnungsduell ging auch hier eindeutig an den Kuppenheimer. Lösch befreite sich jedoch in der Zeitnotphase. Mit einem Qualitätsopfer kämpfte der Fünfte der badischen Meisterschaften aber unverdrossen weiter. Mit Erfolg! Der Lampertheimer patzte, so dass Kick mit Turm, Läufer, Springer und zwei Bauern gegen zwei Türme und einen Bauern völlig auf Gewinn stand. Die auf der siebten Reihe stehenden Türme wirkten optisch aktiv, leisteten indes nichts. Schwarz hätte mit zwei Schachs matt setzen oder wenigstens einen weißen Turm auf h7 abklemmen und erobern können. Kick verlor stattdessen die Übersicht und quälte sich im Endspiel mit Läufer, Springer und Bauer gegen Turm. Der Bauer marschierte unaufhaltsam nach vorne und irgendwann, das war offensichtlich, musste der Gästespieler seine letzte Figur dafür opfern. Das hätte er jedoch besser frühzeitig gemacht. Dann wäre Löschs König noch in der Brettmitte gestanden und die Mattführung wäre schwerer gefallen. So konnte sich Kick anfangs ein paar ungenaue Züge leisten, bevor er den weißen Monarchen ins richtige Eck trieb und ihm dort den Garaus machte.

   Die Rochade muss sich deutlich steigern, will sie im Aufstiegskampf ein Wörtchen mitreden. Gegen einen Neuling, der im Durchschnitt rund 200 DWZ schlechter ist, darf man nicht solch massive Probleme bekommen. Stärkere Gegner hätten das besser ausgenutzt.

Rochade Kuppenheim – SC Lampertheim 4,5:3,5

1. Brett Ludger Keitlinghaus – Srdjan Panzalovic 0:1, 2. Hartmut Metz – Mark Piekors 1:0, 3. Hans Wiechert – Jasmin Pitic 1:0, 4. Mario Hackel – Werner Eff remis, 5. Velimir Kresovic – Fauad Reha 1:0, 6. Marcel Vingerling – Peter Haller 0:1, 7. Joachim Kick – Torsten Lösch 1:0, 8. Ralf Großhans – Mustafa Pitic.


Erste Niederlage der Dritten nach 30 Monaten

Zweite hält Fahne hoch

von FM Hartmut Metz

   Nach rund 30 Monaten hat die dritte Mannschaft der Rochade Kuppenheim ihre erste Niederlage kassiert. Der Meister der Schach-Bezirksklasse hatte große Aufstellungsnöte, was in zweifacher Unterzahl zu einer 3:5-Niederlage gegen Rössl Muggensturm führte. Nicht besser erging es Kuppenheim IV in der Kreisklasse III beim 1:5 gegen Hörden IV. Lediglich die Rochade-Reserve konnte einen erfolgreichen Saisonstart in die Landesliga feiern. Zum Auftakt der neuen Runde bezwang das Team von Michael Lorenz den SC Rastatt deutlich mit 5,5:2,5.

   Reinald Kloska brachte den Titelanwärter rasch in Führung. Danach feierten die Gastgeber ihren einzigen Sieg durch Manuela Mader über Günther Tammert. Die anderen Kuppenheimer Spitzenspieler, Marcel Vingerling und Joachim Kick, hielten mit Unentschieden zum 2:2 den Wettkampf im Gleichgewicht. Das dritte Remis steuerte Hussain Chaltchi bei seinem Debüt im Landesliga-Dress bei. Anschließend sorgten Jochen Klumpp, Toni Stückl und Lorenz für klare Verhältnisse. Besonders bemerkenswert war Stückls Erfolg über Igor Gerike: In einer Zeitnotschlacht bis zum 40. Zug besaß der Kuppenheimer ausnahmsweise nicht weniger Sekunden auf der Uhr als der Gegner. Anschließend brachte Stückl seinen Vorteil nach Hause.

   Die Kuppenheimer Dritte musste zahlreiche Leistungsträger ersetzen und lag schon vor dem ersten Zug mit 0:2 im Rückstand. Der Sieg von Robert Miklos ließ nochmals Hoffnung aufkeimen, aber da Heribert Urban unterlag, verteidigte Muggensturm den Vorsprung. Die Unentschieden von Ralf Gantner, Ralf Ehret, Michael Waschek und Fritz Kolb waren zu wenig. Letzterer stand zwar auf Gewinn, beendete den Abend aber angesichts des aussichtslosen 2,5:4,5-Rückstands frühzeitig. Beim 1:5 der dezimierten Rochade IV gegen Hörden IV remisierten Alexander Zlodi und Sibylla Heine.


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