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Berichte 8. Spieltag 06/07

Spielberichte der Kuppenheimer Schach-Mannschaften

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Caissa-Rochade steht vor dem Abstieg

Mario Hackel fehlen nach Harakiri-Angriff nur zwei Sekunden zur Rettung / 3,5:4,5 gegen Spitzenreiter Heidelberg-Handschuhsheim

Spiel-Bericht von Hartmut Metz

   Den Kuppenheimer Schachspielern droht nach elf Jahren der Abstieg aus der badischen Oberliga. Die Caissa-Rochade setzte ihre negative Serie auch gegen Spitzenreiter Heidelberg-Handschuhsheim fort und unterlag bereits zum vierten Mal in dieser Saison mit 3,5:4,5. Mit 6:10 Zählern rutschte der badische Pokalsieger auf den neunten und vorletzten Platz ab. Da die Konkurrenten durchweg punkteten und nun alle mindestens 7:9 Punkte aufweisen, ist die Schachgemeinschaft zu 98 Prozent abgestiegen. In der Schlussrunde prallen schließlich Viernheim und Ladenburg aufeinander. Außerdem dürfte sich Waldshut-Tiengen mit einem Sieg über das abgeschlagene Schlusslicht Freiburg 1887 (0:16) ans rettende Ufer bringen. Hinzu kommt, dass Kuppenheim in der derzeitigen Form und mit dieser Pechsträhne kaum beim SK Zähringen gewinnen dürfte. Deshalb wird man die drei Abstiegsränge kaum mehr verlassen. Immerhin dürfte selbst mit dem fünften 3,5:4,5 in Zähringen am 22. April ein neuer Rekord für die Ewigkeit aufgestellt werden! Dann hätte die Rochade 38 Brettpunkte! Das gab's vermutlich noch nie in der Oberliga, dass ein Team mit positiver Brettpunktzahl absteigt! Im Kampf um den Titel dürfte eine Vorentscheidung gefallen sein. Nachdem Eppingen II mit dem 4:4 gegen Waldshut-Tiengen patzte, reicht Heidelberg-Handschuhsheim dank derzeit 2,5 Brett- und zwei Mannschaftspunkten mehr selbst eine 3:5-Niederlage im abschließenden direkten Duell.

   Kritik einiger Schachspieler - nicht nur aus Kuppenheim! - wurde am Tag danach vor allem am OSC Baden-Baden III laut. Der Lokalrivale gab nicht nur zwei Bretter kampflos ab. Christian Bossert soll sich dabei sogar damit gebrüstet haben, sein schnelles Remis nur gemacht zu haben, um die Kuppenheimer Chancen auf den Abstieg zu erhöhen! Dies sei ihm sogar "seine IM-Norm" wert - auf die der Prahlhans im Übrigen nie eine Chance gehabt hatte, weil nahezu alle Erfordernisse (wie Titelträger und Ausländer) bis auf die Punktzahl fehlen. Der Ladenburger Sieg trifft Kuppenheim kaum - eher werden seine fünf Mannschaftskameraden verbittert gewesen sein, weil sie allein weiterkämpfen mussten. Eventuell erscheint zu dem Thema nach weiterer Recherche ein Bericht auf dieser Homepage. Tragischer Held des Wettkampfs in Kuppenheim war Mario Hackel. Angesichts des kritischen Spielstandes setzte der ehemalige DDR-Jugendmeister alles auf eine Karte. Konsequent vermied Hackel einige Remisabwicklungen, obwohl die gegnerische Attacke bei insgesamt vier Damen auf dem Brett extrem gefährlich war! Der Kuppenheimer schaffte es aber dennoch, Alexander Postojev auszutricksen. Doch sein größtes Problem wurde die Bedenkzeit, nachdem er im 41. Zug rund 40 Minuten rechnete, um ein Dauerschach zu vermeiden. Bei hängendem Blättchen absolvierte Hackel wohl mehr als 100 Züge. Als er mit einer Dame, Läufer und zwei Bauern den gegnerischen König kurz vor dem Matt hatte, überschritt der Unglücksrabe allerdings nach fast sechs Stunden die Bedenkzeit. Postojev hatte nur noch einen Turm übrig, der ihm jedoch den vollen Punkt sicherte. Ohne diesen hätte Hackel zumindest ein Remis reklamieren können - und das hätte sogar zum 4:4 gegen den Tabellenführer gereicht. Die Partie wird trotz des unglücklichen Ausgangs als eine der spektakulärsten in die Annalen der Caissa-Rochade eingehen. Sie erinnerte vom Kampfgeist an die heldenhaften Versuche von Velimir Kresovic im deutschen Pokal gegen Heidelberg-Kirchheim, als er mit zwei Minusbauern noch das Ruder fast herumgerissen hätte. Hackel hatte Postojev aus der Eröffnung heraus überspielt. Nach einem Qualitäts- und späterem Figurenopfer stand der ehemalige Bundesligaspieler mit einem Turm weniger auf Gewinn. Doch schon in der ersten Zeitnot versäumte die Nummer vier der Hausherren den K.o.-Schlag. Der Harakiri-Angriff endete, wie man es von japanischen Legenden kennt - mit dem Selbstmord am Brett.


Rochade-Reserve klopft heftig an Verbandsliga-Tür

Lutz Schäfer verpasst 8:0 über Bühlertal

Spiel-Bericht von Michael Lorenz

   Zu bedauern war Bühlertal am 8. Landesliga-Spieltag. Das Schlusslicht musste gegen eine gut eingestellte Kuppenheimer Reserve geschwächt antreten. Ohne die Stammkräfte Bentz und Rütten rückten die Einheimischen an allen Brettern vor und waren so überall nominell deutlich unterlegen - dies wirkte sich zunehmend auf den Spielverlauf aus. Am Schluss gelang der Caissa-Rochade ein 7:1-Kantersieg, mit dem man wieder die Tabellenspitze übernahm.

   Den Anfang machte nach drei Stunden Günther Tammert. Schon in der Eröffnung fügte er seinem Gegner Bauernschwächen zu, an denen dieser schließlich erlag. Auf 2:0 erhöhte Hussain Chaltchi, der ein Remisangebot ablehnte, zunächst etwas unsicher war, aber dann seinen Gegner überspielte. Ralf Großhans widerlegte den Skandinavisch-Aufbau seines Opponenten, und Ralf Gantner hatte beim gegenseitigen Bauersturm natürlich den Rochadeflügel gewählt und gewann souverän.

   Dank des 0:4 bahnte sich bereits ein Debakel für die Gäste an. Als nächster Kuppenheimer erhöhte Michael Lorenz. Der Kapitän erbeutete durch einen weit vorgeschobenen Freibauern einen Springer. Markus Merklinger gewann in der ersten Zeitnotphase entscheidend Material. Ebenfalls im Blitzvergleich wendete Reinald Kloska das Blatt noch zu seinen Gunsten. Somit stand es 7:0! In seiner kompromisslosen Art lehnte Lutz Schäfer nicht nur deswegen ein Remis ab. Schließlich wollte die Zweite das nachholen, was das Oberliga-Team unlängst beim 7,5:0,5 über Ladenburg versäumt hatte. Doch Schäfer musste drei Züge vor dem eigenen Matt gegen Axel Fischer aufgeben und gestattete so dem feststehenden Absteiger den Ehrenpunkt.

   Nachdem der bisherige Tabellenführer Offenburg gegen Rastatt eine 2:6-Schlappe erlitt, übernahm die Zweite (11:5) einen Spieltag vor Saisonende mit einem Punkt Vorsprung wieder die Spitze. Der Vorletzte Durmersheim sollte eine lösbare verbleibende Aufgabe darstellen - zumal auch eventuell ein 4:4 reichen könnte. Der SC Rastatt und Gernsbach (beide 10:6) treffen aufeinander und haben mindestens 1,5 Brettpunkte weniger. Ein 6:2-Sieg für eine Seite scheint ziemlich unwahrscheinlich. Sollten sich die beiden schärfsten Verfolger sogar mit einem 4:4 trennen und Oberkirch (ebenfalls 10:6) nicht gewinnen, würde sogar ein 3:5 zum Aufstieg reichen! Zu denken gibt die Duplizität der Ereignisse allerdings trotzdem: Vor einem Jahr stand man ebenfalls kurz vor dem Aufstieg, verspielte dann aber am letzten Spieltag die Führung durch eine 2:6-Niederlage gegen Abstiegskandidat Oberkirch - das soll dieses Mal natürlich anders laufen.

Caissa-Rochade Kuppenheim II – SC Bühlertal 7:1

1. Tammert (2139) - Braun (1887) 1:0; 2. Großhans (2073) - Feist (1937) 1:0; 3. Merklinger (2067) - Belikan (1774) 1:0; 4. Lorenz (1933) - Schneider (1714) 1:0; 5. Schäfer (1939) - Fischer (1604) 0:1; 6. Kloska (1940) - Daab (1733) 1:0; 7. R. Gantner (1828) - Wormsbecher (1740) 1:0; 8. Chaltchi (1778) - Ruß (1423) 1:0.


Caissa-Rochade III siegt nach hartem Kampf

4,5:3,5 über Abstiegskandidat Zell wahrt Aufstiegschance

Spiel-Bericht von Klaus Harsch

   Erneut hatten wir Personalprobleme, sprich nur sieben Spieler. Daher ließen wir den 2. Vorsitzenden Alexander Hatz am 1. Brett verlieren. Tobias Lauckner unterlag auch bald. Wolfgang Kaupp, Toni Stückl sowie Konstantin Scheuermann erkämpften immerhin Remis. Die Aufholjagd begann mit dem Sieg von Mannschaftsführer Klaus Harsch an Brett 3, der dabei nach einem Eröffnungsfehler mit Glück und Geschick seinen Gegner frustrierte. Dagmar Sprung kämpfte in schwieriger Stellung und stellte eine Falle auf, die ihr den Qualitätsgewinn und ein gewonnenes Bauernendspiel einbrachte. Der Spieler des Tages war unzweifelhaft Waldemar Schlangen. Nach sechsstündigem gekonntem Taktieren wickelte Schlangen in ein gewonnenes Endspiel ab und bescherte uns noch den Sieg. Mit dem 4,5:3,5 waren die Hoffnungen der Zeller auf Rettung im Abstiegskampf zerstört.

   Die Caissa-Rochade III hat dagegen noch Aufstiegschancen, wenn Bohlsbach (10:6) am letzten Spieltag gegen Neumühl (7:9) den Kürzeren zieht. Als Meister steht Hörden (13:3) fest. Kuppenheim liegt mit 9:7 Zähler auf Rang drei. Ötigheim (7:9) ist schlagbar, braucht aber wie Neumühl noch mindestens einen Punkt für den sicheren Klassenerhalt. Auf jeden Fall schmerzt uns die Niederlage mit sieben Mann gegen Vimbuch II immer noch, da wir ansonsten aus eigener Kraft die erfolgreiche Saison mit den Aufstieg hätten krönen können. Der Zusammenhalt in der Mannschaft ist dennoch erfreulich und das Jahr eins nach der Fusion gelungen. Am 29. April gegen Ötigheim werden wir nochmals alles geben.


Erste Saisonniederlage

Wird 3:5 gegen Vimbuch III in ein 0:8 umgewandelt?

Spiel-Bericht von Fritz Kolb 

   Das schnellste Mannschaftsspiel der Saison ging für unser Kreisklasse-I-Team leider schnell verloren. Nach 2,5 Stunden war alles vorbei. Vimbuch III, das in starker Besetzung antrat, fügte dem Tabellenzweiten die erste Saisonniederlage zu. Schlimmer als mit dem 3:5 kann es zudem noch kommen: Das unbesetzte erste Brett wurde mit Reinhard Kühl bestückt - der war allerdings nicht spielberechtigt. So könnte das Match sogar mit 0:8 gewertet werden. Einziger Trost: Der Titel ist Iffezheim II (15:1) eh nicht mehr zu nehmen, und mit 12:4 Punkten liegt die Caissa-Rochade IV (12:4) so oder so vor Ottenau II (11:5).

   Ewald Lipka unterlag gegen den stark aufspielenden Emmerich Balaj. Fritz Kolb glaubte sein Spiel fest in der Hand zu haben, ließ indes Lukas Kloska ins Dauerschach entkommen. Der Sohn von Reinald entpuppte sich damit erneut Ünglücksbringer für die Schachgemeinschaft! Schon bei der Niederlage der Dritten gegen Vimbuch II wirkte Lukas Kloska mit. Ralf Ehret, Michael Waschek und Alexander Zlodi stimmten einer Punkteteilung zu. Jakiv Probka büßte seinen Nimbus ein und kassierte seine erste Saisonniederlage! Allerdings bedurfte es schon eines ehemaligen Landesligaspielers wie Anton Haunß, um Probka zu stoppen. Kai Götzmann betrieb mit seinem nie in Frage stehenden Sieg über Andreas Krüger lediglich noch Ergebniskosmetik.

Caissa-Rochade Kuppenheim IV – SV Vimbuch III 3:5

1. Brett kampflos - Alfred, Krampfert 0:1, 2. Kai Götzmann - Andreas Krüger 1:0, 3. Ewald Lipka - Emmerich Balaj 0:1, 4. Ralf Ehret - Gerhard Herma remis, 5. Michael Waschek - Thomas Bittner remis, 6. Fritz Kolb - Lukas Kloska remis, 7. Alexander Zlodi - Heiko Greis remis, 8. Jakiv Probka - Anton Haunß 0:1.


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