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Meine Lieblingsbücher

Schach-Klassiker kurz vorgestellt

von Robert Miklos, April 2005

Rezensionen von Robert Miklos

 
Karl Colditz: Schachkombinationen  

Karl Colditz "Schachkombinationen"

   Ein preiswertes Buch für Anfänger, das mit guten Erklärungen systematisch in die Welt der Schachkombinationen einführt, bestens fürs Selbststudium geeignet oder als Lehrbuch für Schachgruppen. Sehr gut die Darstellung der Gedankengänge beim Lösen von Kombinationen und die Hinweise zur Problematik der Zugumstellungen.

 

 
Anatoli Karpow, Anatoli Mazukewitsch: Stellungsbeurteilung und Plan  

Anatoli Karpow, Anatoli Mazukewitsch "Stellungsbeurteilung und Plan"

   Auch ein preiswertes Buch, das sieben Kriterien für die Stellungsbeurteilung vorstellt und ihre Anwendung an Hand von Partien demonstriert, auch für Fortgeschrittene geeignet.

 

 
Milan Vidmar: Goldene Schachzeiten  

Milan Vidmar: Goldene Schachzeiten

   Milan Vidmar war in seinem Beruf als Elektro-Ingenieur erfolgreich, Schach war lediglich sein Hobby. Trotzdem gehörte er zu den Besten seiner Zeit. Das Buch enthält "schöne" Geschichten, Anekdoten aber auch ernsthafte Gedanken und natürlich kommentierte Partien - sehr lesenswert aber ein bisschen oberflächlich.

 

 
Hans Kmoch: Die Kunst der Bauernführung  

Hans Kmoch "Die Kunst der Bauernführung"

   "Der Bauer ist die Seele des Spiels" (Philidor). Eine genaue Einteilung der Bauernstrukturen mit eigenen Begriffen, die sich teilweise nicht durchgesetzt haben, viele Partiebeispiele (diese stammen zwar aus den fünfziger Jahren, sind aber für das strategische Verständnis trotzdem oder vielleicht gerade deshalb umso hilfreicher) und viele, wortreiche Erläuterungen.

 

 
Harald Keilhack: Die Tarrasch-Verteidigung  

Harald Keilhack "Die Tarrasch-Verteidigung", "Der Linksspringer 1.Sc3"

   Das Tarrasch-Buch ist eines der besten Eröffnungsbücher überhaupt, von einem Kenner des Systems geschrieben, mit Erklärungen, die über die reine Theorie weit hinaus bis hin zu philosophischen Betrachtungen gehen. Der Vorteil der Tarrasch-Verteidigung: Man kann gegen viele weiße (geschlossene) Systeme den gleichen Aufbau wählen (Bauernstruktur mit schwarzen Bauern auf e6, d5, c5). Das Linksspringer-Buch ist nicht schlechter, viel Material zu einer vielversprechenden Eröffnung. Beide Bücher dienen auch als Lesestoff über vielfältige Schach-Themen, immer wieder durch die Eröffnungsbehandlung unterbrochen, die nun mal das Thema sind. Somit sind die Bücher auch für solche Leser interessant, die die behandelte Eröffnung nicht spielen wollen.

 

Harald Keilhack: Der Linksspringer 1.Sc3

 

 
Matthias Wahls: Modernes Skandinavisch  

Matthias Wahls "Modernes Skandinavisch"

   Das Buch bietet ein komplettes Repertoire gegen e4 (1.e4 d5 Schwarz spielt dann Bc6 und Lf5), mit vielen eigenen Analysen des Großmeisters, strategischen Erläuterungen und psychologischen Kniffen. Eine Fortsetzung/Ergänzung wurde versprochen (und wird sehnlich herbeigesehnt), es könnte aber noch dauern ...

 

 

Vladimir Vukovic: Der Rochade-Angriff  

Vladimir Vukovic "Der Rochade-Angriff"

   Einer der großen Klassiker. Angeblich nicht immer fehlerfrei (es gibt auch eine Neuauflage, die mit Computeranalysen ergänzt werden musste, außerdem kann man das mit einer halbwegs modernen Schachengine auch alleine überprüfen) - aber wen stört es, wenn die Prinzipen gut erklärt sind. Ein Highlight ist die Analyse des klassischen Läuferopfers.

 

 
Joe Gallagher: Beating the Anti-King's Indians  

Joe Gallagher "Beating the Anti-King's Indians"

   Eine große Hilfestellung für Königsindisch-Fans. Gallagher hat Nebenvarianten und Abweichungen für den Leser in einem Buch bequem zusammengefasst. Es werden immer die damaligen (1996) Hauptvarianten behandelt, zusätzlich aber auch noch andere Abspiele erwähnt, sicherheitshalber.

 

 
John Watson: Secrets of Modern Chess Strategy. Advances since Nimzowitsch  

John Watson "Secrets of Modern Chess Strategy. Advances since Nimzowitsch", "Chess Strategy in Action"

   Das Secrets-Buch hat 1999 viele Auszeichnungen gewonnen, es wurde viel gelobt. Watson versucht, mit den Vorurteilen aufzuräumen, die im Schach bestehen, nicht nur seit Nimzowitsch (Springer am Rande, schlechte Läufer usw.). Eine der wichtigsten Thesen lautet in etwa: Die Analyse kommt zuerst, die positionelle Begründung später, falls überhaupt. Sehr wortreich, viele Beispiele, gibt es mittlerweile auch auf Deutsch. Es ist einfach Pflichtlektüre, viele der modernen Autoren weisen in ihren Texten auf den Watson hin. Der Nachfolger ist nun auch da, auf einem ähnlich hohen Niveau, mehr dazu in der Rezension von FM Hans Wiechert.

  John Watson: Chess Strategy in Action

 

 
Vladimir Vukovic: Das Buch vom Opfer  

Vladimir Vukovic "Das Buch vom Opfer"

   Die Schachkombinationen werden nach der Art des Opfers eingeteilt, dazu gibt es noch einige psychologische Betrachtungen des Opferspiels.

 

 
Elie Agur: Bobby Fischer: Seine Schach-Methode  

Elie Agur "Bobby Fischer - Seine Schach-Methode"

   Elie Agur hat die Partien der Schachlegende Robert James Fischer unter vielen unterschiedlichen Aspekten beobachtet und stellt seinen Spielstil ausführlich und auch mit großer Begeisterung vor. Lehrreich vor allem im strategischen Bereich, natürlich gibt es auch viel Taktik.

 

 
David Bronstein: Sternstunden des Schachs Zürich 1953  

David Bronstein "Sternstunden des Schachs Zürich 1953"

   Es dürfte eines der besseren Schachbücher aller Zeiten sein, in der Rubrik der Turnierbücher ist es sicherlich eines der besten. 15 der stärksten Großmeister ermittelten den Herausforderer für die Weltmeisterschaft gegen Botwinnik. David Bronstein, der auf dem zweiten Platz landete, kommentiert ausführlich mindestens eine Schachpartie pro Runde (und es gab deren 30!). Jede Menge toller Partien: Königsindisch war gerade dabei, einigermaßen verstanden zu werden, viele Musterpartien zu unterschiedlichen strategischen und taktischen Themen sind dabei.


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