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Analyse
Die Analyse einer Stellung oder einer Partie dient dazu, die Möglichkeiten, die in einer Stellung versteckt sind, aufzudecken. Die verschiedenen Varianten werden dabei gegeneinander abgewogen.
Anzugsvorteil
Wer mit Weiß die Partie eröffnet, hat den Anzugsvorteil. Weiß kann in der Eröffnung eher als der Nachziehende (der mit Schwarz spielende) den weiteren Spielverlauf festlegen. Die Statistiken der meisten Turniere oder Datenbanken zeigen, dass Weiß die leicht besseren Chancen hat.
Bedenkzeit
Bei Turnieren, auch bei Schnellschach- und Blitz-Turnieren, ist die Zeit, die ein Spieler verbrauchen darf, fest vorgeschrieben. Zur Zeit ist es üblich, in Turnierpartien für die ersten vierzig Züge zwei Stunden je Spieler festzulegen, für die restlichen Züge dann entweder eine ganze Stunde oder eine halbe Stunde. Im Schnellschach muss jeder Spieler seine Züge in 15, 20 oder 30 Minuten gespielt haben. Im Blitzen ist die Zeit auf fünf Minuten begrenzt. Die Bedenkzeit kann natürlich auch anders gewählt werden. Falls der Spieler seine Züge nicht in der vorgesehenen Zeit schafft, hat er normalerweise verloren.
Berührt-geführt
Berührt ein Spieler eine Figur, so muss er mit dieser auch ziehen. Falls der Spieler die Figur nur zurecht rücken möchte, muss er das vorher ankündigen (z.B. j'adoube).
Blindschach
Spiel ohne Ansicht von Brett und Figuren.
Werden mehrere Partien blind gespielt, handelt es sich um eine Blindsimultan-Vorstellung. Den Weltrekord im Blindsimultan-Spiel hält Janos Flesch mit 52 gleichzeitig gespielten Partien!
Die Technik einer Blindsimultan-Vorstellung läuft so ab: Der Blindspieler sitzt mit dem Rücken zur Spielergruppe, ohne irgend eine Stellung zu sehen oder selbst Brett oder Figuren zu benutzen, er spielt also "blind". Die Zugfolge geschieht wie beim Simultanspiel, von Brett zu Brett (zieht z.B. Brett 3, muss danach Brett 4 ziehen). Die Züge werden vom Spielleiter und vom Blindspieler laut angesagt.
Jeder Spieler erhält 5 Minuten für die Partie. Blitzturniere sind in der heutigen schnelllebigen Zeit sehr beliebt. Blitzpartien werden auch oft als Entscheidungspartien benutzt, wenn zwei oder mehrere Spieler gleich viele Punkte in einem Turnier erreicht haben. Beliebt ist auch das 1-Minuten-Blitz, jeder Spieler hat also nur eine Minute für die ganze Partie!
Computerschach
Der Einfluss des Computers auf das Schachspiel ist mittlerweile nur mit dem des Buchdrucks zu vergleichen: Endlich haben auch "Normalsterbliche" die Möglichkeit, mit einem starken Spiel- und Analysepartner das Schachspielen zu üben. Die Anzahl der nachspielbaren Partien geht in die Millionen, es gibt auch immer mehr Trainingsmöglichkeiten (kommentierte Partien, spezielle Programme) dafür. Das Internet ist für das Schach auch besonders wichtig.
DSB
Der Deutsche Schach-Bund.
Eine Abkürzung für Deutsche Wertungs-Zahl, eine Zahl, die die Spielstärke angibt, vergleichbar mit der Elo-Zahl.
Eine ungefähre Einteilung:
Anfänger: 800 - 1200 DWZ
Fortgeschrittene: 1200 - 1400 DWZ
Vereinspieler: 1400 - 1700 DWZ
starke Vereinspieler: 1700 - 1900 DWZ
Turnierspieler: 1900 - 2150 DWZ
Meisterkandidaten: 2150 - 2250 DWZ
FIDE-Meister (FM): 2250 - 2350 DWZ
Internationale Meister (IM): 2350 - 2450 DWZ
Großmeister (GM): 2450 - 2800 DWZ
Ab einer DZW von etwa 1900 besteht auch die Möglichkeit, eine Elo-Zahl zu erreichen.
Das Elo-Wertungssystem gibt Auskunft über die Spielstärke einen Spielers. Es stammt von dem amerikanischen Mathematikprofessor Arpad Elo und wurde von der FIDE 1972 offiziell eingeführt. Alle Ergebnisse von Spielern mit einer Elo-Zahl werden laufend erfasst und mit Hilfe der Wahrscheinlichkeitsrechnung in Relation zu der Spielstärke der Gegner gesetzt. Dann stellt sich heraus, ob sich die Wertung der einzelnen Spieler verbessert oder verschlechtert hat. Mit den Elo-Zahlen kann man auch (zumindest theoretisch, auf das Spiel wirken sich ja noch verschiedenste Einflüsse aus, z.B. schlechte Gesundheit, Lärm, Ablenkung, Müdigkeit) das Abschneiden der Spieler in einem Turnier vorhersagen.
Das Endspiel ist der letzte Teil der Schachpartie, wenn nur noch wenig Figuren auf dem Brett sind. Ein einfaches Endspiel gibt es im Trainingsbereich.
englische Begriffe
Schachspiel: chess
Schachpartie: chess game
Schachgebot: check
Matt: mate
Patt: stalemate
en passant
"im Vorbeigehen", (frz.)
Das Schlagen im Vorbeigehen wird im Traingskurs bei
Besonderen Zügen erklärt.
Entwicklung
Das Herausbringen der Bauern und vor allem der Figuren aus der Grundstellung. Es ist wichtig, in der Eröffnung seine Streitkräfte rasch voran zu treiben.
Am Anfang einer jeden Schachpartie steht die Eröffnung. Die Eröffnung dient der stellungsgerechten, positionellen Entwicklung der beiderseitigen Streitkräfte. Die Eröffnung dauert ungefähr bis zum zehnten Zug, sehr viele Eröffnungen/Partieanfänge sind allerdings schon bis zum 30., 40. Zug ausanalysiert.
Ewiges Schach
Wenn einer der Spieler dem anderen fortwährend Schach bieten kann.
Fernschach
Fernschach ist eine ideale Betätigung für Schachfreunde, die beruflich, örtlich oder gesundheitlich am Nahschach gehindert sind. Beim Fernschach werden die Züge mittels Postkarten verschickt, neuerdings auch per Fax oder E-Mail. Durch das Fernschach kann man Freundschaften rund um die Welt knüpfen. Im Fernschach gibt es natürlich auch Turniere, man hat für einen Zug durchschnittlich etwa drei Tage Zeit. Sämtliche Partien eines Turnieres weden gleichzeitig gespielt.
"Fédération Internationale d'Echec", (frz.)
Der Weltschachbund, wurde 1924 in Paris gegründet.
Die Spielsteine beim Schachspiel.
"Dare il gambetto" (ital.), jmd. ein Bein stellen
Bauernopfer in der Eröffnung zur Erlangung
eines Stellungsvorteils, ein auf die
Eröffnung beschränktes
Opfer.
Großmeister
Eine Auszeichnung der besonderen Fähigkeiten eines Schachspielers.
Eine Art des Problemschachs, Weiß und Schwarz arbeiten zusammen, um das Matt des schwarzen Königs zu erreichen.
Internet
Das größte Computer-Netzwerk der Welt, in dem Unmengen von Informationen abrufbar sind, ein idealer Tummelplatz auch für Schachspieler, die z.B. die neuesten Turnierergebnisse oder die verschiedensten Partiesammlungen einsehen wollen. Auf Schachservern kann man auch selber live Blitzpartien oder Schnellschachpartien spielen.
"ich rücke zurecht" (frz.)
Die übliche Ankündigung, wenn ein Spieler eine Figur zurecht
rücken möchte. Natürlich ist auch der deutsche Ausdruck gestattet.
Kaffeehausschach
Die Mehrzahl der Spieler in einem Kaffee sind nicht in einem Schachverein und eher schwach.
Kiebitz
Beobachter und Zuschauer einer Schachpartie.
Kombination
Eine vorausberechnete Zugfolge über mehrere Züge, mit dem Ziel, einen materiellen oder positionellen Vorteil zu erreichen oder in einer verlorenen Position Ausgleich zu erzielen.
Kombinationsspiel
Das Kombinationsspiel kann erst dann erfolgen, wenn das entsprechende Positionsspiel oder ein Fehler des Gegners vorausgegangen ist.
Lavieren
In ausgeglichenen Stellungen muss vorsichtig operiert, eben laviert werden.
Lebende Schachpartie
Vorführung einer Schachpartie auf überdimensinalem Schachbrett, meist im Freien, wobei Bauern und Figuren von malerisch kostümierten Personen dargestellt werden.
Mannschaftskämpfe
Wettkämpfe, bei denen mehrere Spieler eine Mannschaft bilden. Mannschaftskämpfe werden auf Vereinsebene bis hin zu internationalen Begegnungen ausgetragen. In einer Mannschaft mit acht Spielern (am üblichsten) steht der einzelne Spieler nicht allein, selbst wenn drei Spieler verlieren und einer Remis spielt, kann die Mannschaft immer noch gewinnen; die unterlegenen Spieler der Siegermannschaft gehören auch zu den Gewinnern.
Spielklassen:
Erste Bundesliga
Zweite Bundesliga
Oberliga
Verbandsliga
Landesliga
Bereichsklasse
Bezirksklasse
Kreisklassen
Marathonblitz-Turnier
Eine verschärfte Form des Blitzturniers, das Turnier dauert mindestens 12 Stunden.
Materialvorteil
Ein Materialvorteil tritt dann ein, wenn ein Spieler mit einer Figur eine andere Figur von höherem Wert schlägt. Ein Materialvorteil genügt oft zum Sieg.
"er ist tot" (arabisch)
Der im Schach stehende König kann kein Feld mehr betreten, das nicht
von einer gegnerischen Figur bedroht ist.
Das ist die Partiephase zwischen der Eröffnung und dem Endspiel.
N.N.
"Nomen nominandum" (lat.)
Wenn jemand bei einer Niederlage nicht namentlich genannt werden möchte/sollte, wird einfach statt dessen "N.N." genommen.
Notation
Das Aufschreiben der Züge einer Partie.
In bestimmten Stellungen gibt ein Spieler bewusst eine Figur her, um einen materiellen oder positionellen Vorteil zu erreichen. Das Gambit ist ein auf die Eröffnung beschränkter Sonderfall eines Opfers.
Partie
siehe Schachpartie
Patt
Wenn der Spieler keine legalen Züge mehr machen kann, der König aber nicht im Schach steht, ist das ein Patt, also Unentschieden.
Patzer
Ein beliebter und eher abwertender Ausdruck für einen Spieler, der nicht nur schwach spielt, sondern auch ahnungslos auf die primitivsten Fallen hereinfällt. Der Begriff "Patzer" ist international bekannt und wird auch im Englischen angewandt.
Eine Schachaufgabe wird auch Problem genannt. Schachaufgaben sind künstliche Kompositionen, die jedoch den Regeln des Partieschachs entsprechen müssen. Es gibt Mattaufgaben (z.B. Matt in drei Zügen), Selbstmattaufgaben, Hilfsmattaufgaben und sonstige.
Remis
Wenn keine Seite gewinnen kann, dann ist die Partie remis (unentschieden).
Rochade
Die Rochade wird im Trainingskurs bei Besonderen Zügen erklärt.
Rundenturnier
Ein Turnier, in dem jeder Teilnehmer gegen jeden spielt, das geht natürlich nur bei wenigen Teilnehmern, sonst wird besser ein Turnier nach Schweizer System organisiert.
Schachautomat
Der ungarische Baron von Kempelen baute 1769 im Auftrag der Kaiserin Maria Theresia den schachspielenden Automaten, damals eine Weltsensation. Der Automat stellte einen Türken in natürlicher Größe dar, der hinter einem Schachbrett mit Figuren saß. Er spielte mit jedem Besucher öffentlich Schach, wobei der Automat sogar die Figuren selber zog. Das Geheimnis? Im Inneren saß ein kleinwüchsiger Schachmeister, der die Maschinerie bediente.
Schachblindheit
Von der Schachblindheit bleiben selbst die größten Meister nicht verschont. Für die unerklärlichen Missgriffe in einer klaren Situation gibt es noch keine schlüssige Erklärung.
Hier kann man übers Internet Schach spielen, mit Gegnern aus der ganzen Welt und in fast Echtzeit. Üblich sind kurzere Zeitkontrollen (15-Minuten-Schnellschach, 5-Minuten-Blitz oder 1-Minuten-Blitz, das sogenannte Bullet).
Zwei Uhrwerke sind nebeneinander in einem Gehäuse angebracht. Hat ein Spieler seinen Zug gemacht, drückt er den Knopf seiner Uhr. Dadurch stoppt die eigene Uhr und die Uhr des Gegners beginnt zu laufen.
Eine Schachpartie besteht aus der Eröffnung, dem Mittelspiel und dem Endspiel.
Ein Verein, in dem organisiert Schach gespielt wird.
Schnellschach-Turnier
Ein Turnier, in dem jeder Spieler pro Partie eine halbe oder eine ganze Stunde für die Partie bekommt.
Sind in einem Turnier zu viele Teilnehmer für ein Rundenturnier, dann wird ein Turnier nach dem Schweizer System durchgeführt. Vor jeder Runde werden die Paarungen ausgelost, wobei die gleiche Begegnung nicht zwei Mal eintreten darf. Es werden die Spieler, die ungefähr den gleichen Punktestand haben, gegeneinander gepaart.
Eine Art des Problemschachs: Weiß erzwingt, gegen der Widerstand von Schwarz, das Matt des eigenen Königs.
Ein Spieler tritt gegen mehrere Spieler an. Die Tische und Bretter werden meist in Hufeisenform aufgebaut, der Simultanspieler führt von Brett zu Brett gehend seinen Zug aus. Die Spieler dürfen ihren Gegenzug erst dann ausführen, wenn der Simultanspieler wieder von der Runde an ihrem Brett zurück gekehrt ist. Eine verschärfte Form ist das Blindsimultan.
Tempo
Zeit ist ein wertvolles Gut im Schachkampf. Vertrödelt ein Spieler seine Zeit mit einem unnützen Zug, nennt sich das ein Tempoverlust. Ein Tempogewinn ist ein Zug, der eine Figur günstig postiert und dabei gleichzeitig eine Antwort des Gegners erzwingt, die dieser nicht gerne machen würde.
Ein Schachwettkampf von drei oder mehr Schachspielern.
Umwandlung
Wird im Trainingskurs bei Besonderen Zügen erklärt.
Eine Abzweigung: Je nachdem, was der Gegner antwortet, werden unterschiedliche Varianten ausgelöst.
Vorgabepartie
Wenn ein viel stärkerer Spieler gegen einen schwachen spielt, ist es manchmal üblich, dem Schwächeren eine Figur vorzugeben, d.h. der stärkere Spieler nimmt eine seiner Figuren aus der Anfangsstellung vom Brett.
Weizenkorn-Legende
Das ist eine alte arabische Legende. Der brahmanische Weise Sissa hat das Schachspiel für seinen König erfunden. Es sollte nicht nur zu dessen Belustigung, sonder auch zur Belehrung dienen: Im Schachspiel ist der König nämlich machtlos ohne seine Figuren. Der König war vom Spiel angetan und wollte Sissa belohnen. Dessen Wunsch schien bescheiden zu sein: Für das erste Feld des Schachbrettes wollte er ein Weizenkorn; für das zweite Feld wollte er zwei, für das dritte vier, für das vierte acht usw. . Der König war entzürnt über diese bescheidene Forderung, als es aber genau nachgerechnet wurde, stellte sich heraus, dass die Weizenernte der gesamten Erde nicht ausreichen würde, diese "bescheidene" Belohnung zu erfüllen.
Zeitüberschreitung
Die Zeitüberschreitung bei einer analogen Schachuhr ist leicht festzustellen, denn dort fällt ein rotes Blättchen, wenn der große Zeiger die 12 überschritten hat.
Das Grundelement einer Schachpartie ist das Bewegen/Weiterrücken einer Figur.
Zugzwang
Ein Beispiel zum Zugzwang wird im Trainingskurs bei dem Einfachen Endspiel geboten. Dieser Schachausdruck wurde übrigens ins Russische und Englische übernommen.
Zwischenzug
Ein Zwischenzug ist ein für den Gegner überraschender Zug, der statt eines Routinezuges erfolgt.