Mehr Schach!

Kresovic badischer Schnellschach-Vizemeister!

Kuppenheimer brilliert mit Siegen über die IM Wippermann und Panzalovic

 

Velimir Kresovic hat sich mit einer grandiosen Leistung in Mannheim für die deutschen Schnellschach-Meisterschaften qualifiziert! Bei den badischen Meisterschaften in den 15-Minuten-Partien verpasste der Kuppenheimer nur hauchdünn seinen ersten Einzel-Verbandstitel. Nach elf Runden lag Kresovic mit Srdjan Panzalovic gleich auf. Beide hatten in dem kleinen, aber sehr starken Feld acht Zähler auf dem Konto - der Bad Mergentheimer IM wies jedoch mit 70 zu 66,5 die klar bessere Buchholz-Wertung auf. Das offene Turnier, das der SK Rheinau-Pfingstberg ausrichtete, gewann Ilja Schneider souverän mit neun Punkten. Der Bundesligaspieler aus Bad Herrenalb geht künftig für HSK-Post Hannover ans Brett und konnte so das höchste Preisgeld einstreichen, aber nicht den Pokal für den besten Badener.

Kresovic spielte wie immer äußerst kompromisslos. Kein einziger Friedensschluss, acht Siege und drei Niederlagen gegen Schneider sowie IM Wadim Tschernow (Heidelberg-Handschuhsheim) und IM Oswald Gschnitzer (Kirchheim) standen zu Buche. Nach der Pause kam der 53-jährige Kuppenheimer richtig in Fahrt. Mit Weiß überfuhr er in den beiden Schlussrunden erst IM Till Wippermann (Kirchheim), dann Panzalovic. Beide waren völlig chancenlos! Der nur viertplatzierte Wippermann (7,5) lief in eine Spezialvariante des neuen Vizemeisters und kämpfte in einem Endspiel mit Minusbauer für eine verlorene Sache. Noch schlimmer erging es Panzalovic: Qualität weniger, eine Minute Bedenkzeit noch gegen fünf - und kurz danach drohte ein Damenopfer nebst Matt. Der Bad Mergentheimer streckte so kurz vor der Zeitüberschreitung die Waffen. Damit fand sich Kresovic mitten unter IM und Spielern mit 2435 bis 2505 Elo!

Hinter dem Sieger-Trio folgten drei IM mit jeweils 7,5 Punkten: Wippermann, der frisch gebackene badische Blitzmeister und Topfavorit Tschernow und Anatoli Dontschenko (Gießen). Den hatte Hartmut Metz in der fünften Runde mit Schwarz nach Ablehnung eines Remisangebots trotz Qualität weniger geschlagen - ansonsten gelang dem badischen Pokalsieger aber wenig. Eine gute Stellung verdarb er gegen Gschnitzer ins Remis, und gegen Hajo Vatter ließ Metz in hochgradiger Zeitnot ein Matt in einem Zug aus! Beide Seiten hatten ihren letzten Bauern zur Dame umgewandelt - dass Weiß dann gewinnen könnte mit Dg8-g5 (beim weißen König auf f6 und dem schwarzen auf h5), hatte Metz nicht mehr erwartet ... Niederlagen gegen die Außenseiter David Halt (Kirchheim) und im elften Durchgang gegen Pierre Dübon (Chaos Mannheim) kosteten den Kuppenheimer die entscheidenden Punkte - mit sieben wäre er allerdings auch nur Siebter statt 15. gewesen.

Direkt hinter Gschnitzer und Metz kam Markus Merklinger mit ebenfalls sechs Zählern ein. Der SCR-Präsident spielte ansprechend und trotzte unter anderem Gschnitzer ein Remis ab und schlug FM Maximilian Müller (Gernsheim). Mit dem 16. Platz unter 39 Teilnehmern in dem sehr gut besetzten Feld war Merklinger zufrieden. Der Kuppenheimer Vereinsboss lag somit vor Müller und Vatter (5,5). Weniger erbaut als sein Mannschaftskamerad zeigte sich Hussain Chaltchi. Die 4/11 reichten lediglich zum drittletzten Platz, weil "Charly" unter anderem einmal zwar drei Mehrfiguren hatte - aber seinen König im Schach stehen ließ ... Letztlich tat das der Kuppenheimer Freude keinen Abbruch: Nach der Qualifikation von Kresovic für die deutschen Schnellschach-Meisterschaften ging die Truppe noch in Kuppenheim feiern.

Kresovic-Solomon
Im März bewies Velimir Kresovic (links) schon in Sydney seine glänzende Form.
Beim Open schlug er den australischen Meister Stephen Solomon.
Im Hintergrund schaut IM Gary Lane zu.


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