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Laudatio

Jubiläum


Rochade Express, Nr. 50, Seite 3, "Laudatio"
von Reinhard Kühl

   Acht Seiten DIN A4, oben links geklammert, 25 mal leidlich kopiert, verteilt am 19.05.83. Das war die erste Vereinszeitung der Schachgemeinschaft Rochade. Erwachsene zahlten dafür eine Mark, Jugendliche 50 Pf. Was stand drin? - Zum Beispiel, dass die Jugend in Kehl einen Aufstieg verpasste, dass sechs Kuppenheimer beim Schachkongress in Bühl mit diesen und jenen Zügen mal gewannen, mal immerhin Remis spielten, und dass man Ralf W. bei einer zufrieden stellenden Partienotation gerne behilflich wäre, dass sich Dr. Tartakower gegenüber Bogoljubow einmal jede Belästigung verbat, und schließlich rief man dazu auf, der Zeitung einen Namen zu verpassen.

   Nach diesem Konzept der Leichtmischung aus Information und gedämpftem Humor fährt man mit den nächsten Exemplaren munter fort. Ideenlieferant, Schreiberling, Motor und Macher ist von Anfang an Hartmut Metz, Jürgen Raub sein Assistent.

   Mit der elften Ausgabe vom Juli 1985 bekommt das Kind einen Namen: "Murgtäler Rochade Express" - und ein Gesicht: ein schönes Schachwappen. Beides von Martin Holl.

   Und dieser Express dampft weiter. Die plastikgebundene Nr. 20 vom Februar 1987 weist außer Hartmut und Jürgen schon sieben weitere Mitarbeiter aus und Heribert Urban hat zahlende Inserenten gewonnen, weshalb es den Rochade Express bei einer Auflage von 100 Stück jetzt umsonst gibt. Dazu noch auf Seite 16 das Tempo, das keinem Rochadespieler künftig mehr fehlen soll.

   Nr.22 vom Mai 1987, 23 Seiten stark, erscheint erstmals als handliches DIN A5-Heft, und in der Jubiläumsausgabe Nr. 25 gibt der Chefredakteur sein Ehrenwort, das inhaltliche Niveau - obschon auf Tiefstand - noch weiter absinken zu lassen, denn schon interessierte sich die Münchner Bavaria für die Filmrechte an der Fortsetzungsstory von "Schachmattchen und die sieben Kröten". Nun, die Dreharbeiten wollen nicht so recht in Gang kommen, dafür tummeln sich diverse Hendelsöhne, Geire, Öre, Mohren, Schlucker, Großklapps, Kuhlis, Quit'Eaus, Tim Troubles usw. In mindestens 20 Rochade Express Ausgaben, alle verhundertfacht von einem schweißtriefenden Copy Hex und den Sekretärinnen der Caissa-Petrocelli-Kanzlei.

   Einzelne Rochade Express Hefte, die in fremde Vereine gelangen, lösen dort Schaudern und Gänsehäute aus und tragen auf diese Weise mehr als alles andere zum Ruhm der Kuppenheimer bei.

   Mit der Nr. 39 vom Februar 1990 gesellt sich in der Chefetage der Redaktion zum Metz noch der Hatz und macht mit Hilfe eines berühmten Desktop-Publishing-Programms - kaum zu glauben, aber wahr - aus der besten Vereinszeitung der Welt eine noch bessere!

   Nun liegt bereits die 50. Ausgabe vor uns; ein tolles Jubiläum! Mal ehrlich, wer hätte das am Anfang gedacht? - Ich nicht, und außer Hartmut keiner von euch! Und wie es aussieht, ist der Rochade Express jetzt so richtig in Fahrt gekommen.

   Gratulation und Dank der Leser gehen an alle Ideengeber, Schreiber, Macher, Tuer, Werber, Kopierer und Verteiler. Weiter so!


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