Baden schlägt Elsass deutlich mit 22:10Wiechert und Metz punkten / Kresovic patzt im Endspielvon FM Hartmut Metz, 23. September 2008 |
Die Auswahl des Badischen Schachverbandes (BSV) hat den Länderkampf gegen das Elsass noch höher als in den beiden Vorjahren gewonnen. Auf das 21:12 von 2006 und dem 19,5:12,5 im Vorjahr folgte diesmal ein noch klarerer Erfolg in Bühl: Die Mannschaft von Teamchef Christof Herbrechtsmeier bezwang den Gast deutlich mit 22:10. Die Elsässer vermissten Recken wie Jean-Noel Riff. Der frühere Kuppenheimer wurde im Übrigen am Wochenende zum dritten Mal in Folge zum besten Spieler der Nationalliga A in der Schweiz gekürt! Riff verpasste zwar mit Reichenstein die Titelverteidigung in der Schweiz, schlug aber beim 3,5:4,5 gegen den neuen Meister Zürich Schach-Legende Viktor Kortschnoi! Mit einem Erfolg über Jelena Sedina steigerte er seine Bilanz auf 7/9 und verpasste nur eine GM-Norm, weil er lediglich zwei statt der erforderlichen drei Großmeister hatte.
Auf badischer Seite fehlten allerdings auch ein paar Spieler: Viswanathan Anand und Magnus Carlsen von der OSG Baden-Baden wollen wir erst gar nicht erwähnen, obwohl so ein Partiechen eine exzellente Generalprobe für die WM gewesen wäre für den Inder ... Aber auch Großmeister wie Fabian Döttling und Ludger Keitlinghaus, der wieder aktiver für Kuppenheim sein will als in der vergangenen Saison, hatten abgesagt.
Im 40. Aufeinandertreffen, das der SC Weitenung ausrichtete, gaben vor allem die Spitzenspieler an den 32 Brettern den Ausschlag: Auf den ersten zehn Positionen holte der BSV 8:2 Zähler. Hinter Tobias Hirneise, der gegen den Straßburger Daniel Roos remisierte, gewann Sebastian Bogner (beide SK Neuhausen) ebenso wie Oswald Gschnitzer (SG Heidelberg-Kirchheim), Lothar Arnold (Karlsruher SF), Peter Dittmar (SC Oberwinden), Hajo Vatter (SG Heidelberg-Handschuhsheim), der Kuppenheimer Hartmut Metz und Bernd Schneider (SC Untergrombach). Lediglich IM Ulrich Schulze (SK Neuhausen) verlor an Brett acht auf badischer Seite - und das nach einem schweren Fehler in nur 13 Zügen mit Weiß! Neben Metz, der an Brett neun Altmeister FM Jean-Claude Letzelder (2165) nach einer wilden Partie in Zeitnot niederrang, siegte auch Hans Wiechert. Der FM überspielte aus der Eröffnung heraus an Position 18 den überforderten Antoine Roth (1983). An Brett 22 ließ Markus Merklinger gegen Nachwuchskraft Tigran Chahbazian (1884) den Gewinn im Endspiel aus. Noch schlimmer erging es Velimir Kresovic an Brett zwölf: Er nahm Olivier Rocher (2113) mit Schwarz völlig auseinander und ging in ein Endspiel mit zwei Mehrbauern! Doch nach mehreren Ungenauigkeiten wurden plötzlich die weißen Freibauern auf der a- und b-Linie gefährlich. Die vier verbundenen schwarzen Bauern am Königsflügel kamen dagegen nicht richtig voran. Wegen der starken gegnerischen Zeitnot verzichtete Kresovic auf eine Zugwiederholung - und rannte ins Verderben. Als letzter Spieler musste er den zehnten Punkt der Elsässer quittieren.
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Letzelter,J (2165) - Metz,H (2298) [B16]
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Wiechert,H (2266) - Roth,A (1983) [D34]
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