Lasker in der Ruhmeshalle des SportsSchach-Weltmeister steht in einer Reihe mit Legenden wie Max Schmelingvon FM Hartmut Metz, 1. April 2008 |
Emanuel Lasker ist nicht nur in Schach-Kreisen eine Legende. Das Universalgenie, das am 24. Dezember 1868 im preußischen Berlinchen zur Welt kam und 1941 in New York starb, hat sich zudem vor allem in der Mathematik Meriten verdient. Dr. Lasker veröffentlichte 1905 eine bedeutende Arbeit zur Theorie der Moduln und Ideale. Er diskutierte auch mit Albert Einstein über physikalische Probleme. Das Genie schrieb 1952 ein Geleitwort für eine Lasker-Biographie und bezeichnete den Preußen darin als einen der "interessantesten Menschen, die ich in meinen späteren Jahren kennen gelernt habe".
Der Rekord-Weltmeister, der 1894 Wilhelm Steinitz den Titel entriss und erst 27 Jahre später von José Raoul Capablanca entthront wurde, erfuhr schon manche Ehrung. Zuletzt benannte selbst die Deutsche Bahn einen IC nach dem einzigen deutschen Schach-Weltmeister. Nun wird Lasker neben 28 weiteren Sportlern, Trainern und Funktionären posthum in die Ruhmeshalle des deutschen Sports aufgenommen. Die Stiftung Deutsche Sporthilfe berief außer Lasker unter anderem die Kicker Fritz Walter und Sepp Herberger, Kapitän und Trainer des Weltmeisters von 1954, Ruder-Trainerlegende Karl Adam oder den "Kran von Schifferstadt", Ringer Wilfried Dietrich.
Die "Hall of Fame" wird am 6. Mai in Berlin mit Bundespräsident Horst Köhler eröffnet. Künftig will die 25-köpfige Jury jährlich drei neue Mitglieder aufnehmen. Jetzt liegt die Zahl bei 40. Die ersten Sport-Helden sind seit 2006, als die Idee dazu aufkam: Franz Beckenbauer, Uwe Seeler (Fußball), Heiner Brand (Handball), Willi Daume (Sportfunktionär), Manfred Germar, Ingrid Mickler-Becker (Leichtathletik), Roland Matthes (Schwimmen), Rosi Mittermaier-Neureuther (Ski alpin), Josef Neckermann (Sportfunktionär und Dressurreiten), Max Schmeling (Boxen) und Hans Günter Winkler (Reiten).
Die 29 neuen Mitglieder in der deutschen Ruhmeshalle heißen: Karl Adam, Gustav Schäfer (Rudern), Cilly Aussem, Gottfried von Cramm, (Tennis), Helmut Bantz, Alfred Schwarzmann (Turnen), Johannes Braun, Rudolf Harbig (Leichtathletik), Rudolf Caracciola, Wolfgang Graf Berghe von Trips (Motorsport), Erwin Casmir (Fechten), Wilfried Dietrich, Werner Seelenbinder (Ringen), Hans Frömming (Trabfahren), Sepp Herberger, Helmut Schön, Heiner Stuhlfauth, Fritz Walter (Fußball), Gustav Jaenecke (Eishockey), Gustav Kilian, Albert Richter, Kurt Stöpel (Radsport), Reiner Klimke, Fritz Thiedemann (Reiten), Emanuel Lasker (Schach), Georg von Opel, Willi Weyer (Sportfunktionär) Erich Rademacher (Schwimmen), Carl Schuhmann (Turnen und Ringen).
Die nachstehende Partie gewann Lasker 1895 beim Turnier in St. Petersburg gegen eine andere Schach-Legende, den amerikanischen Gedächtniskünstler Harry Pillsbury.
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Pillsbury - Lasker [D50]
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