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Metz,U - Karcher,P [A03]
Miba Mannschaftspokal
[Karcher,Patrick]
1.f4?!
Kontrolliert e5, aber öffnet die beiden schwarzfeldrigen Diagonalen, die das Feld f2 kreuzen
1...d5=
Kontrolliert e4 und öffnet die Läuferdiagonale. Schwarz gleicht die Partie im ersten Zug aus!
2.Sf3
c5
3.b3!?
Plant den ansonsten schwachen Läufer über b2 ins Spiel zu bringen, schauen wir im weiteren Verlauf, ob der weiße Plan gelingt
3...Sf6
4.e3
[ 4.Lb2
d4!?
]
4...g6
Stellt die Läufer auf der Diagonalen gegenüber, da Schwarz glaubt einem Angriff auf den Königsflügel vorbeugen zu können - begünstigt durch den Raumgewinn
5.Lb2
Lg7
6.Le2
Sc6
7.0-0
0-0
Eine Flexibilität muss aufgegeben werden, die von Lc8 oder Ke8, andere sinnvolle Züge sind schwer zu finden. Entscheidung für die massive Transformation 0-0 mit der Einschätzung, dass kein gefährlicher weißer Angriff auf den schwarzen König droht
8.De1
Schablonenartiger Zug um einen Angriff mittels Dh4 einzuleiten, Weiß plant vermutlich die Aufstellung: Dh4, Se5, Tf3-h3
8...Sb4!?
Nach reichlicher Überlegung mit Prüfung der charakteristischen Stellungseigenschaften. Schwarz möchte Gegenspiel gegen den geplanten Angriff auf den Königsflügel. Übernimmt mittels Angriff auf den jetzt ungedeckten Bauern c2 die Initiative, nutzt zudem den Springerabstand von Dame und Turm im 5er Feld des schwarzen Springers
9.Sa3
Erstes Zugeständnis des Weißen, indem er den Springer auf ein Randfeld stellt von dem aus er stark eingeschränkt ist und zudem den Läufer auf der langen Diagonalen entwerter wegen seiner Deckungsfunktion [ 9.Ld1
die harmonieerhaltende Deckung mit dem Läufer ist problematisch 9...Lf5
10.d3
Lxd3
11.cxd3
Sxd3
12.De2
Sxb2
13.Dxb2
Sg4=/+
]
9...Da5!?
Angriff auf den Sa3, übt so weiter Druck auf den weißen Damenflügel aus. Zieht allerdings auch die schwarze Dame von Verteidigungsaufgaben vom Königsflügel ab
10.c3
Weiß wird bereits nervös, greift den Sb4 an, schränkt aber den Lb2 weiter ein
10...Sc6
[ 10...Se4?
[%emt 0:00:00] 11.cxb4
[%eval 284,13] [%emt 0:00:02] 11...Lxb2
12.bxa5
]
11.Lb5?!
Mir ist der Sinn des Zuges nicht klar geworden. Es droht allenfalls, den starken weißfeldrigen Läufer gegen Sc6 zu tauschen und einen Doppelbauern zu erzeugen, der mittels Se5 unter Beschuss genommen werden kann. Aber dem steht entgegen, dass die schwarze Dame zwei Figuren an Verteidigungsaufgaben bindet und der Lb2 eingeschränkt steht
11...Sd8!!
Leider gibt es keine drei Ausrufezeichen, denn dieser Zug macht so viel Sinn: Strategisch, da der Tausch verhindert wird und Schwarz sehr flexibel bleibt während die weißen Figuren inharmonisch stehen. Taktisch droht konkret der kombinierte Angriff auf Lb5 mittels c4. Ebensowichtig das psychologische Moment - wieder einen Plan des Gegners zerstört, meinen Plan dem Gegner aufzwängen und den Gegner mit weiteren Zügen überraschen, die stark sind, er aber nicht gesehen hat! [Wie sich im nachhinein herausstellte, kannte Metz die Idee Sb4, Da5 allerdings]
12.d4
Weiß kämpft ums Remis
12...c4!
13.b4
Weiß hat Glück, dass dieser Gegenangriff möglich ist. Der kombinierte Angriff auf die schwarze Dame, die auch nur noch 2 Felder zur Wahl hat [ 13.La4
a6!
; 13.bxc4?
a6!
]
13...Db6
Droht a5 [ 13...Dc7
14.La4
a5
( 14...Lf5!?
) 15.b5
Lf5
16.Lc2
Le4=/+
]
14.La4
a5
15.b5
Weiß hat Glück, dass dieser Zug noch möglich war
15...Lf5
In dieser Stellung bieten sich das Spiel gegen Bauer b5 an oder die Einschränkung der weißen Figuren aufrechtzuerhalten. Mit der Kontrolle des Feldes c2, wird Lc2 verhindert
16.Se5=/+
Der einzige verbliebene weiße Trumpf
16...Sd7??
Hier stellte sich eine ganze Reihe von Fehlern auf einmal ein: Beim Versuch einen starken Plan finden in Panik geraten, dass es keinen gibt, in der Hoffnung auf einen Lichtblick den Blick einzuschränken, weiterhin an den gleichen Konzepten aus der ersten Halbzeit der Partie festzuhalten (schematisch auf Einschränkung spielen), den Gegner für seine ungenauen Zuüge bestrafen wollen und dabei überziehen, die eigene Stellung überschätzen, die Resourcen des Gegners zeitgleich unterschätzen etc. Als Fazit: Zu schematisch gedacht und in der Folge völlig den Faden verloren. Wirft den mühsam aufgebauten Vorteil mit einem Zug weg! Die Idee ist gut: Will die einzig gutstehende weiße Figur mittels f6 von ihrem Traumvorposten vertreiben, vergisst aber, dass auch die eingeschränkten Figuren eine Wirkung haben (insbesondere der Sa3 drückt auf c4 und entwertet den Bauernd d5, der zum Angriffsobjekt werden kann). Und deshalb e4 schlimm wird... [ 16...h5
prophylaktisch gegen g4 gerichtet da Sf6 an Deckung von d7 gebunden ist (Gabel im 5er-Feld) 17.Sb1
Se6~~
; 16...Se4
17.Lc2
De6
18.Dh4
Sd6=/+
Und Weiß verbleibt mit dem schwachen schwarzfeldrigen Läufer]
17.Sxd7
Lxd7
18.e4!
Schreckmoment, auf einmal wird mir klar, dass c4 hängt! Die Partie droht zu drehen. Richtig wäre jetzt genau die Stellung zu analysieren, mir den Fehler einzugestehen und stark weiterzuspielen. (Gegner machen ja auch Fehler)
18...dxe4
[ 18...e6
Schränkt sowohl Ld7 als auch Sd8 ein, ist aber dennoch am stärksten, da Weiß auch Problemfelder hat; 18...Dd6
19.exd5
Dxd5
20.Dxe7
Te8
21.Dg5~~
]
19.Sxc4
[ 19.Dxe4
Lf5
20.Dxe7
Se6
Der ursprüngliche Plan: In der vagen Einschätzung, dass das Bauernopfer in dieser halbgeöffneten Stellung unter Anbetracht der eingeschränkten weißen Figuren auf dem Damenflügel gut für Schwarz sein muss]
19...Dc7
Mit Remisgebot in der Erkenntniss, dass die Stellung nicht mehr so gut ist. Aber unklar und ich hatte bewiesen, dass ich die erste Halbzeit stärker gespielt habe. Also ein Turn Around wieder im Raum steht. [Selbsttäuschung wie sich zeigen wird]
20.Se3!?
Mal wieder einen Springerzug übersehen, hier verstellt er den Freibauern und droht Sd5
20...f5!?+/=
Überdeckung von gedecktem Freibauer e4, reißt aber auch radikal die weiße Diagonale gegen Kg8 auf.
21.La3
Le6
22.Dd2
Lf7?
Träumt von Gegenchancen gegen Bauer f4 mittels Se6, übersieht aber taktische Schläge. In der Stellung war Prophylaxe angesagt. Gegen die dominanten weißen Läufer und die drohende Bauernwalze auf dem Damenflügel [ 22...b6!
Nimmt b6 aus der Stellung und kämpft um c5; 22...Tc8!?
]
23.b6!
Dxb6
Ablenkung von Deckung e7
24.Lxe7+-
Kombinierter Angriff auf Tf8 mit Qualitätsgewinn
24...Te8?!
[ 24...Tc8
]
25.Lxe8
[ 25.Tab1!
]
25...Lxe8
26.Lc5
Dc6
27.Tab1
b5
28.c4
[ 28.a4
bxa4
29.Tb6
]
28...b4?
[ 28...bxc4
Die Stellung ist noch nicht so miserabel, deshalb: Lieber einen starken, statt eines unklaren Zuges spielen 29.Sxc4
]
29.a3
Se6
30.axb4
axb4
31.Sd5
Kh8
32.Sxb4
Dc8
33.Sd5
Die weißen Figuren stehen jetzt dominant auf dem Brett, jetzt muss was starkes folgen von Schwarz!
33...Dc6?!
Verhindert Sb6, indem der Turm auf das Springerfeld gelockt wird in der Hoffnung auf taktische Tricks [ 33...Sxc5
Shredder hält das zunächst für ausgeglichen, doch... 34.Sb6
Dd8
35.Sxa8
Lxd4+
( 35...e3?
36.De2+-
) 36.Kh1
e3
37.Tb8!!
]
34.Tb6
Dc8
35.Txe6!
Taktischer Schlag unter Ausnutzung der Springerabstände im 5er Feld des weißen Springers
35...Dxe6
36.Sc7
Dc6
37.Sxa8
Dxa8
Die schwarze Stellung ist jetzt hoffnungslos, aber wo nichts mehr zu verlieren ist, spielt es sich ganz ungeniert
38.Tb1+-
Klare Gewinnstellung
38...Dc8
Fesselung des Lc5
39.Db4
Dd7
Druck gegen d4
40.d5
Spielt auf die dritte Art des Materialgewinns (Verwandlung eines Freibauern)
40...g5!?
Druck gegen f4, die Diagonalen müssen geöffnet werden bevor der Weiße in die schwarze Stellung eindringt oder die Freibauern einlaufen. So muss Weiß weiterhin Entscheidungen treffen und exakt spielen [ 40...Lh6
41.Le3
]
41.Le3
gxf4
42.Lxf4
Da7+
a tempo auf dem Weg zum Brett gespielt mit einem kleinen Trick
43.c5
[ 43.Db6??
Ld4+-+
]
43...Da2
Angriff auf Tb1, Druck gegen g2
44.Db8
Lf8
Die Pointe von Da2, da Db8 an Tb1 gebunden ist. So lange Dxe8+ (mit Schach) kam reichte der Gegenangriff gegen Tb1 nicht aus. Druck gegen c5 mit Aktivierung des Läufers
45.De5+
Kg8
46.Tc1
Stell den Turm auf ein gedecktes Feld
46...Lh5
Aktivierung
47.Dxf5
De2
(Pseudo-) aktive Deckung
48.d6
Lg7
49.d7
1-0
49...Ld4+
50.Kh1
Dxg2+
51.Kxg2
Lf3+
52.Kg3
Rettet auch nichts mehr. Eine starke Leistung des Weißen, der sich in der Gewinnstellung das Heft nicht mehr aus der Hand nehmen ließ! Gratulation! 1-0
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