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Der "Schachkalender" bürgt auch im 20. Jahr für geistreiche Abwechslung

von Harald Fietz, Februar 2003

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Schachkalender Edition Marco

Schachkalender
Edition Marco, Berlin
ISBN 3-924833-45-1 (kartoniert, 10 Euro)
ISBN 3-924833-46-X (mit Schutzhülle, 11 Euro)
Sprache: Deutsch

Bewertung des Rezensenten: Bewertung 5 aus 5

 

   Wenige Dinge in der Schachwelt sind derzeit stetig. Aber kurz vor dem heiligen Fest weiß der schachverständige Weihnachtsmann, dass ihm der "Schachkalender" sicher noch in den Sack kommt. Wie jedes Jahr ist das handliche Utensil für Oktober angekündigt, doch mit editorischem Langmut füllt der Berliner Verleger Arno Nickel bis zum letzten Augenblick Fakten und Episoden nach. Seit 20 Jahren wird die statistische Grundversorgung über Spieler und Mannschaften im deutschsprachigen Mitteleuropa für den Schachinteressierten angereichert mit Hintergründigem zu verehrten Stars, aufstrebenden Meistern und verdienten Personen der Schachgeschichte. Auch heuer ist die Vielfalt prickelnd: die jugoslawische Legende Svetozar Gligoric blickt auf acht Lebensjahrzehnte, Helmut Pfleger offenbart vor seinem 60. Geburtstag seine Schachgelüste, der Schwede Emil Hermansson berichtet, warum und wie er Wassili Iwantschuk sekundiert und der Moldawier Viorel Bologan, der Sekundant von Weltmeister Ponomarjow, schwelgt über Sizilianisches und die Spieler in seinem Lieblingsland China. Historie kommt in Beiträgen zu Emanuel Laskers Kampfprinzip, Salo Landaus 100. Geburtstag und dem kommenden 200-jährigen Jubiläum der Berliner Schachgesellschaft zum Zug. 40 Aufgaben in Diagrammen sind verstreut über das Monatsverzeichnis und die dazugehörenden Partien im Index runden 320 Seiten ab. Wer nicht vom Mann mit weißem Bart und rotem Mantel bedacht wurde, sollte nicht auf den Osterhasen warten.

 

 

(erschien zuerst in Schachmagazin 64, Nr. 2, S. 50)


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